Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die große Offensive südöstlich der oberen Weichsel bis zum Fall von Warschau 127 
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Feind konzentriert seine Hauptanstrengungen in der Richtung Baljitza, Trawniki— 
Wojslawice—Grubeschow. Mehrere Ortschaften und Anhöhen gehen von einer 
Hand in die andere über. Am Bug erbitterte Kämpfe von Krylow bis Dobrotwor. 
Auf einer breiten Front oberhalb Sokal haben wir das rechte Ufer des Bug vom 
Feinde gesäubert und in Poturjitze ungefähr 16 000 Mann gefangen genommen. 
23. Juli 1915. 
Deutsche Meldung: Zwischen Weichsel und Bug gelang es den verbündeten 
Truppen, den zähen Widerstand des Gegners an verschiedenen Stellen zu brechen und 
ihn dort zum Rückzug zu zwingen. Die blutigen Verluste der Russen sind außer 
gewöhnlich groß. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Die Kämpfe in Südpolen, in Wolhynien 
und am oberen Bug nehmen ihren Fortgang. Gegen die Bugstrecke Kamionka- 
Strumilowa — Krystynopol— Sokal, an deren Ostufer wir uns einige brücken 
kopfartige Stellungen eingerichtet haben, setzte der Feind sehr starke Kräfte an. Er 
arbeitete sich an einzelnen Punkten bis auf 300 Schritt an unsere Schützengräben heran. 
Mancherorts kam es bis zum Handgemenge. Ueberall wurden die Russen unter großen 
Verlusten zurückgeworfen. Südlich Sokal nahm bei einem kühnen Flankenstoß das Feld 
jägerbataillon Kopal Nr. 10 drei russische Offiziere und 342 Mann gefangen. 
Nordwestlich Grubeschow gewannen deutsche Kräfte bedeutend Raum. Zwischen 
der Bystrzyca und der Weichsel warfen die Truppen des Erzherzogs Josef Ferdinand 
den Feind auf Belzyce und über Wronow zurück. 
Aus der russischen Meldung: Zwischen Weichsel und Bug dauert die 
Schlacht an. In der Richtung von Lublin unternahmen die Oesterreicher Angriffe 
aus der nach Beljitze führenden Straße. Im Zentrum erlitt die aus deutschen Divi 
sionen gebildete feindliche Armee am 21. Juli während ihrer Angriffe auf die 
Front Kumiel —Miatky —Sukosdol—Wojslawice—Grubeschow schwere 
Verluste. 
Am 22. Juli stellte der Feind auf dem linken Ufer des Wieprcz und in der Richtung des 
Dorfes Reschowatz s eine Angriffe ein- während auf der Front Maidan — Ostrowisky — 
Wojslawice—Ukhane es großen deutschen Streitkräften zuerst gelang, sich unserer 
Verschanzungen zu bemächtigen. Sie begannen daher, sich gegen Norden auszubreiten, wurden 
aber nach erbittertem Kampfe während der Nacht vom 22. Juli überall mit schweren Verlusten 
zurückgeworfen. Während unserer Gegenangriffe haben wir sechs Kanonen erbeutet und 
500Gefangene gemacht. Schließlich gelang es dem Feinde, in der Richtung von Grube 
schow am 22. Juli gegen Norden vorzurücken. Am Bug beim Dorfe Djmary haben 
unsere Truppen den Feind über den Fluß hinaus zurückgeworfen; bei Sokal heftige 
Gegenangriffe. Nachdem sie während der Nacht vom 22. Juli einige feindliche Schützen 
grabenlinien besetzt hatten, haben unsere Truppen im Norden den Feind energisch gegen 
die Umgebung der Stadt Sokal gedrängt. In der Gegend des Dorfes Poturjitze kon 
zentrierte der Feind bedeutende Streitkräste für einen Gegenangriff und bemächtigte sich 
eines Teiles dieses Dorfes, das aber nach einem Kampf in den Straßen von uns wieder 
genommen wurde. Unter den Gefangenen, die wir in dieser Gegend gemacht haben, 
befinden sich die Ueberreste des 10. Bataillons der österreichischen Jäger mit seinem 
Kommandanten. Feindliche Reservestreitkräfte, die von den Höhen beim Dorfe Za- 
wisznia vorrückten, wobei sie infolge unserer Kanonade ungeheure Verluste erlitten, 
konnten das Tal des Bug nicht überschreiten und ebensowenig die von uns ange 
griffenen feindlichen Truppen unterstützen. Am 21. Juli bemächtigte sich der Feind des 
Dorfes Dobror, wurde aber am Abend daraus vertrieben und ließ einige hundert 
Gefangene in unsern Händen.
	        
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