Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

298 Der türkische Krieg von Ende Februar bis Ansang August 1915 
klärungsabteilung aus der Garnison Ahwaz entsandt. Der Feind, der bei Ghadir 
stand, war sehr stark und aus ungefähr 12000 Mann geschätzt. Die britischen Truppen 
zogen sich unter Gefechten zurück und brachten dem Feind Verluste von 200 bis 300 
Toten, darunter drei einflußreichen Scheichs, und 500 bis 600 Verwundeten bei. 
Unter demselben Datum hat die Kavallerie eine Erkundigung nordwestlich von Bas- 
sora gemacht, wo sich ungefähr 1500 feindliche Kavalleristen befanden. Sie zog geschickt 
den Gegner gegen eine verdeckte, von Infanterie mit Maschinengewehren und Feld 
geschützen besetzten Stellung heran. Der Feind, überrascht, entfloh mit bedeutenden Ver 
lusten. Die Engländer und die Inder haben 68 Tote und 133 Verwundete verloren. 
25. März 1915. 
Am 16. März haben unsere Truppen gemeinsam mit den kriegerischen Stämmen nörd 
lich von Schaiba, südöstlich von Bassora, den Feind überrascht, seine Stellungen 
genommen und ihn bis nach Schaiba zurückgeworfen; er verlor über 300 Mann an 
Toten und Verwundeten und eine Menge Waffen und Munition. Unsere Verluste be 
tragen nur neun Tote und 32 Verwundete. 
8. April. 
Nach aus sicherer Quelle eingetroffenen Privatmeldungen aus Bagdad eröffnete ein 
Motorboot des türkischen Wachtdienstes am Euphrat von Sonjaff aus in der Gegend 
von Korna aus einer Entfernung von drei Kilometern das Feuer gegen ein großes 
englisches, mit schwerer Artillerie bestücktes Kanonenboot. Das Schiff erhielt zwanzig 
Treffer, die einen Brand im Maschinenraum verursachten. 
16. April. 
Meldung des indischen Amtes: Nach Eintreffen beträchtlicher Verstärkungen 
nahmen die türkischen Truppen die Offensive gegen die britischen Stellungen bei Korna, 
Ahwaz und Schaiba auf. Der Angriff auf Korna begann am 11. April nachmittags 
und beschränkte sich auf Artillerieseuer aus weiter Entfernung, das wirkungslos blieb, 
weil die Geschosse die Laufgräben nicht erreichten. Die Beschießung wurde am 12. April 
mit ebensowenig Erfolg wieder aufgenommen. Der einzige Schaden, der angerichtet 
wurde, war die Zerstörung eines Teils der Brücke über den Tigris, die von einer trei 
benden Mine getroffen wurde. Es kam zu keinem Jnfanterieangriff, aber eine große 
Anzahl türkischer Soldaten in Ein geborenen kühnen wurden von unseren Truppen beob 
achtet und von den Küstenbatterien und den Kanonen des Kriegsschiffs „Odin" beschossen. 
Der Angriff auf Ahwaz beschränkte sich ebenfalls aus Artillerieseuer, das am 12. April 
den ganzen Tag andauerte. Im Norden, Westen und Süden der britischen Stellung 
tauchten beträchtliche Kavallerieabteilungen auf, die jedoch nicht in Schußweite kamen. 
Ernstliche Formen nahm die Aktion bei Schaiba an. Am 12. April früh griff der 
Feind unter dem Schutze seiner Artillerie die britischen Stellungen von Süden, Süd 
westen und Westen an, erneuerte drei Stunden lang seine Angriffe und verschanzte sich 
dann, in Laufgräben. Der Angriff vom Süden her wurde am Nachmittag wieder auf 
genommen, von den Briten jedoch abgewiesen. In der Nacht vom 12. aus den 13. April 
fuhren die Feinde fort, die britischen Stellungen zu beschießen. Am 13. April früh 
stellte eine von unseren Truppen ausgesandte Kavalleriepatrouille fest, daß die Türken 
einige Häuser und Erdwälle ungefähr eine Meile nördlich von den britischen Stellungen 
besetzt hatten. Die Briten griffen an und vertrieben die Türken. Später wandte sich 
das Gefecht gegen Westen, wo der Feind ebenfalls zum Schweigen gebracht wurde. 
17. April 1915. 
Meldung des indischen Amtes: Nachdem unsere Truppen den Feind am 13. April 
aus seiner Stellung nördlich und westlich von Schaiba vertrieben hatten, setzten sie am 
Morgen des 14. April ihre Offensive in der Richtung auf Sobeir, vier Meilen südlich
	        
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