Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die Kämpfe in Lothringen, in den Vogesen und im Sundgau 223 
31. Juli 1915. 
Die erbitterten Kämpfe auf der Linie Lingekopf—Barrenkopf in den Vogesen 
find zu einem Stillstand gekommen. Die Franzosen halten einen Teil unserer Stellung 
am Lingekopf noch besetzt. Schratzmännle und Barrenkopf sind nach vorüber 
gehendem Verlust wieder in unserer Hand. Auf Angriffe französischer Flugzeug 
geschwader, die gestern aus Psalzburg, Zabern, nördlich Hagenau und auf Frei 
burg Bomben warfen, antworteten am Nachmittag unsere Geschwader mit Bomben 
würfen auf Flughafen und Fabriken in Lunsville, die Bahnhofanlagen in Saint 
DiL und den Flughafen bei Nancy. Der durch die feindlichen Flieger angerichtete 
Schaden ist unwesentlich. 
1. August. 
Ein französischer Flugplatz bei Nancy wurde heute früh mit 103 Bomben beworfen, 
18 Treffer sind in den Zelten beobachtet worden. Die zur Abwehr aufgestiegenen feind 
lichen Flugzeuge konnten den Angriff nicht hindern. Sechs deutsche Flugzeuge griffen 
über Chateau Salins 15 französische an, in dreiviertelstündigem Kampf wurden mehrere 
feindliche Flugzeuge zu Notlandungen gezwungen. Als ein weiteres Geschwader in das 
Gefecht Angriff, zogen sich unsere Flieger ohne Verlust zurück. 
Am späten Abend wurden unsere Stellungen aus dem Reichackerkopf in den 
Vogesen angegriffen; der Feind wurde zurückgeschlagen. 
2. August. 
Am Abend griffen die Franzosen in den Vogesen abermals die Linie Sch ratz - 
männle-Barrenkopf an. Die ganze Nacht hindurch wurde dort mit Erbitterung 
gekämpft. Der Angreifer ist zurückgeworfen. Auch am Lingekopf sind erneut Kämpfe 
im Gange. An verschiedenen Stellen der Front sprengten wir mit Erfolg Minen. Süd 
lich von Ban-de-Sapt schoß unsere Artillerie einen französischen Fesselballon herunter. 
Ein Kampfflieger zwang bei Longemer (östlich von Gsrardmer) ein feindliches Flugzeug 
zur Landung. 
Französische Abendmeldung: In den Vogesen wurden seit dem Abend des 
1. August eine Reihe von Kämpfen geliefert vor den Stellungen, welche wir aus den 
Höhen des Lingekopfs, des Schratzmännle und des Barrenkopfes erobert haben. 
Wir haben uns mehrerer deutscher Schützengräben bemächtigt, wobei wir etwa fünfzig, 
zwei verschiedenen Regimentern angehörende Gefangene machten. 
3. August. 
In den Vogesen ist bei den Kämpfen in der Nacht vom 1. zum 2. August ein 
kleines Grabenstück am Schratzmännle (zwischen Lingekopf und Barrenkopf) an den 
Feind verloren gegangen. Am Lingekopf ist ein am 1. und 2. August vollständig 
zusammengeschossener Graben von uns nicht wieder besetzt worden. 
5. August 1915. 
In den Vogesen ist am Lingekopf und südlich der Kampf von neuem entbrannt. 
Sonst keine Ereignisse von Bedeutung. 
Französische Nachmittagsmeldung: In den Vogesen fortgesetzte und sehr 
heftige Beschießung unserer Schützengräben des Lingekopfs. Am Abend des 4. August 
unternahmen die Deutschen einen heftigen Gegenangriff; trotzdem behaupteten wir alle 
unsere Stellungen mit Ausnahme einiger Grabenstücke aus dem Kamm des Lingekopfs. 
Französische Abendmeldung: In den Vogesen wurden sehr erbitterte Kämpfe 
geliefert auf den Höhen, welche die Fecht im Norden beherrschen, besonders auf dem 
Paß des Schratzmännle, wo der Feind, nachdem er sich eines unserer Blockhäuser 
bemächtigt hatte, durch einen sofortigen Gegenangriff daraus wieder verjagt wurde. 
Unser Sperrfeuer hat den Deutschen schwere Verluste beigebracht.
	        
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