Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

254 Der türkische Krieg von Ende Februar bis Ansang August 1915 
geworfen, obgleich die Fahne mit dem Roten Halbmond deutlich darauf sichtbar war. 
Sie haben vier dort liegende Verwundete getötet und vierzehn Personen verwundet. 
7. August 1915. 
Bei Ari Burun wiesen wir am 4.August durch einen heftigen Gegenangriff einen 
vom Feind gegen unseren linken Flügel unternommenen schwachen Ausfall zurück. Bei 
Sedd-ül-Bahr fand am Abend des 4.und am 5.August ein ungewöhnlich heftiger 
Artillerie- und Jnfanteriekampf statt. Ein Kreuzer und Torpedoboote, sowie die Land 
batterien schleuderten ohne Erfolg 400 Granaten gegen die Umgebung von Atschi-Tepe- 
Sighin-Dere. Unsere Artillerie antwortete und verursachte einen Brand, der eine Stunde 
dauerte. In der Umgebung des Landungsplatzes von Teke Burun traf unsere Ar 
tillerie dreimal ein feindliches Kanonenboot, das die Küste bei Besika beobachtete. 
Das Kanonenboot, das eine Schlagseite erhalten hatte, wurde nach Tenedos geschleppt. 
Die Kämpfe auf der Gallipoli-Halbinsel vom 4. bis 22. Mai 1915 
Die englischen Land-Streitkräfte an den Dardanellen bestanden, nach Angaben der 
„Kölnischen Zeitung", aus den verschiedensten Elementen: Zunächst eine Division Linien 
infanterie mit der 87. und 88. Brigade, zu der einzelne Bataillone der Regimenter 
Lancashire Füsiliere, Scots Borderers, Hampshire, South Wales Borderers, Jnniskilling 
Füsiliere, Essex, Dublin Füsiliere, Munster Füsiliere, Borderers, Warwick gehörten. Aus 
Freiwilligen bestand eine zweite Division mit den Bataillonen Lancashire Füsiliere 
Nr. 5,6,7,8; Royal Scots Nr. 5, Manchester Nr. 5,6,9 und East Lancashire Nr. 4. Die 
dritte Division bildeten die australischen Bataillone 1 bis 16 mit den neuseeländischen Ba 
taillonen Aukland, Canterbury, Otago und Wellington, sowie den Reitenden Schützen 
abteilungen Wellington und Otago. Die Marine stellte eine Matrosenbrigade mit 
den Bataillonen Anson, Drake, Hood, Howe, und Nelson und eine Brigade Marineinfan 
terie mit den Bataillonen Chatham, Deal, Plymouth und Portsmouth. Eine indische 
Brigade umfaßte die Regimenter König Georgs Ferozepore Sikhs Nr. 14, Pendschabs 
Nr. 89, Königin Marys Leichte Beludscheninfanterie Nr. 127 und die 6. Ghurkas mit 
der 26. eingeborenen Gebirgsbatterie. Die Linie hatte einige Batterien Festungsartillerie, 
Feld- und Reitende Artillerie, die technischen Truppen waren Freiwilligenverbände. Die 
Australier hatten eigene Artillerie und Pioniere. Im ganzen wurden also 52 Bataillone 
eingesetzt, was eine Gesamtverpflegungsstärke der Engländer von 60000 Mann ergibt. 
Der amtliche Bericht des Oberbefehlshabers der Dardanellenstreitkräfte der Alliierten 
enthielt nach der „Frankfurter Zeitung" u. a. folgende Mitteilungen: 
„Am 5. Mai 1915 beschloß ich den Vormarsch anzuordnen, um, selbst wenn die eng 
lischen Truppen nicht gegen die mächtigen Linien, die sich ihnen entgegenstellten, durch 
dringen könnten, doch wenigstens das dazwischen liegende Gelände zu sichern. Die 
zahlreichen Verstärkungen hatten Hamilton gezwungen, gemischte Formationen zu bilden. 
Die 29. Division, die etwa drei Meilen nordöstlich von Kaba Tepe an der Küste blieb, 
erhielt den Befehl, nach Südosten gegen Krithia vorzugehen, während das Expeditions 
korps mit der 2. englischen Seebrigade angewiesen wurde, auf dem hervorspringenden 
Punkt vorzugehen, der von Norden nach Süden oberhalb vom Kereves-Dere läuft. Vom 
6. bis 8. Mai hatten die englischen Truppen schwere Leistungen zu vollbringen. Sie 
mußten eine Reihe von geradezu wissenschaftlich ausgesuchten Stellungen angreifen. 
Am 6. Mai 11 Uhr ging die 29. Division vor; das französische Korps folgte um 
11.30 Uhr. Der Angriff schloß an verschiedenen Stellen türkische Laufgräben ein, aber 
die Hauptangriffspunkte lagen noch in einigem Abstande. Um 4.30 Uhr stellte sich 
heraus, daß an diesem Tage Fortschritte nicht gemacht werden konnten; das französische 
Korps wurde durch starke Feldoerschanzungen aufgehalten.
	        
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