Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

188 Der türkische Krieg von Ende Februar bis Anfang August 1915 
geschleudert und schwer verletzt worden. Die Granate tötete zugleich drei französische 
und einen englischen Offizier und verwundete mehrere andere Offiziere. 
General Bailloud übernahm vorläufig den Befehl über die französischen Streitkräfte 
des Expeditionskorps. 
9. Juli 1915. 
General Gouraud, dem noch an Bord des Dampfers, der ihn nach Frankreich brachte, 
der rechte Arm abgenommen werden mußte, ist am 8. Juli in Paris eingetroffen. Die 
Brüche des rechten Schenkels und des linken Beines sind nicht von offenen Wunden 
begleitet und sehr kompliziert. Der Allgemeinzustand des Verletzten ist befriedigend. 
Die französische Regierung verlieh General Gouraud die Militärmedaille. 
1. August 1915. 
Der französische General Brulard ist nach den Dardanellen abgereist, wo er den 
Befehl einer Division des Expeditionskorps übernehmen wird. 
Vom englisch-französischen Expeditionskorps 
13. März 1915. 
Französische amtliche Meldung: Das in Nordafrika konzentrierte französische 
Expeditionskorps setzt sich zum Teil aus den von dieser Gegend gelieferten 
algerischen Schützen zusammen, zum Teil aus Truppen, die aus dem Mutterlande 
kamen. Diese Truppen werden unter die Befehle des Generals d'Amade gestellt. Ein 
Teil des Expeditionskorps ist nach der Levante unterwegs, wo es sich mit den in Aktion 
befindlichen Flottenstreitkräften und den von unsern Verbündeten aus Aegypten ent 
sandten Kontingenten vereinigen wird. 
Nach Mitteilungen der „Stampa" bestand das französische Expeditionskorps aus 
dem 8. und 22. Kolonialregiment, dem 141. Jns.-Regt. und aus den in Marseille und 
Toulon stationierten Senegalesen. Ferner sind drei Divisionen von etwa 18000 englisch 
indischen Soldaten, die bisher längs des Suezkanals Verwendung gefunden hatten, 
bereitgestellt, um zu gegebener Zeit nach den Dardanellen gebracht zu werden. 
31. März. 
Der Athener Korrespondent der Wiener „Neuen Freien Presse" meldet: Aus Lemnos 
wird berichtet, daß im Kriegsrate der Alliierten, an dem der Oberkommandierende, Ge 
neral Hamilton, General d'Amade sowie die Admirale de Robeck und Guöpratte teil 
nahmen, beschlossen worden sei, die Forcierung der Meerenge aufzuschieben, mit Rück 
sicht auf die Notwendigkeit der Ausbesserung verschiedener größerer und kleinerer Kriegs 
schiffe, sowie der Sammlung von Minen, vor allem aber, weil die bis jetzt vor den 
Dardanellen versammelte Armee nicht mehr als 30000 Mann zähle und Landoperationen 
daher noch aussichtslos seien. Zu diesem Entschluß habe auch die Tatsache beigetragen, 
daß die Inseln vor den Dardanellen für die Zusammenziehung so starker Truppenmassen 
wegen Mangels an Wasservorräten und Wohnplätzen nicht geeignet seien und die Mann 
schaften auf den Transportschiffen viel zu leiden hätten, so daß die Gefahr von Epi 
demien drohe. Daher sei beschlossen worden, den größten Teil der Truppen nach 
Aegypten zurückzuschicken und nur einen kleinen Teil vor den Dardanellen zu lassen. 
9. April 1915. 
Eine französische amtliche Meldung berichtet hierüber folgendermaßen: Das 
Orient-Expeditionskorps, das dem Kommando von General d'Amade unterstellt und in 
Biserta konzentriert wurde, um seine Organisation zu vervollständigen, hat die Reise 
nach der Levante unter den besten Bedingungen ausgeführt. Es war seit dem 15. März 
1915 bereit, den verbündeten Flotten und dem englischen Expeditionskorps seinen Bei 
stand zu leihen. Da es indessen von Wichtigkeit war, den Aufenthalt der Truppen an
	        
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