Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die Kämpfe in Lothringen, in den Vogesen und im Sundgau 215 
in ein Steckkissen gehüllt. Sein Gesicht hat einen kläglichen Ausdruck. „Vatergefühle, 
Kamerad," rufe ich lachend. 
„I der Deubel," antwortet der hilflos, aber nicht böse, „nu is de Olsch rutgangen 
und ich sttt hier mit dat Lütten." Dabei hält er sich mit der freien Hand die Nase zu. 
Inzwischen kommt die junge Mutter und legt das Kleine in frische Windeln. 
„Les barbares ne mangent pas les petita enfants, Madame?“ 
„Ob, Monsieur, qui est-ce qui chante ces betises ?“ 
„Vos journaux, Madame.“ 
„Vous savez, nos journaux . . Verächtliches Achselzucken." 
Die Kämpfe in Lothringen, in den Vogesen 
und im Sundgau 
Chronologische Uebersicht nach den deutschen Generalstabsmeldungen 
Alle wichtigeren französischen Meldungen sind zur Ergänzung beigegeben. 
3. Mai 1915. 
Am Hartmannsweilerkopf machten die Franzosen heute nacht vergebliche An 
griffsversuche gegen unsere Gipfelstellung. 
Ein französisches Flugzeug landete gestern bei Hundlingen westlich Saargemünd. Die 
beiden Insassen wurden gefangen genommen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff 
gestern die Luftschiffhalle und den Bahnhof Epinal mit anscheinend gutem Erfolg an. 
5. Mai. 
Französische Abendmeldung: Im Elsaß haben wir auf dem nördlichen Ufer 
der Fecht fortgesetzt an Gelände gewonnen. Heute früh haben wir uns eines Vor 
sprunges östlich des Sillackerwasens, Punkt 830, bemächtigt. Von hier aus drangen 
wir in der Richtung aus das Flüßchen Steinbruck (900 Meter von Metzeral) vor. 
6. Mai. 
In den Vogesen wurde ein Vorstoß gegen unsere Stellung nördlich Steinabruck 
abgewiesen. 
Französische Nachmittagsmeldung: Während der Nacht machten die Deutschen 
einen Gegenangriff auf den Ostgipfel des Sillackerwasen, dessen Höhe sie wieder 
besetzten. Der ganze Rest unseres Gewinnes in der Richtung auf die Fecht wurde 
behauptet und verstärkt. 
7. Mai. 
Angriffsversuche des Feindes nördlich von Steinabruck im Fechttale wurden 
durch unser Feuer im Keime erstickt. 
8. Mai. 
In den Vogesen Jnfanteriekampf. Hier griffen die Franzosen unsere Stellungen 
bei Steinabruck beiderseits des Fechttales nach stundenlanger Artillerievorbereitung 
abends an. Sämtliche Angriffe scheiterten unter starken Verlusten für den Feind. 
Französische Nachmittagsmeldung: Auf dem rechten User der Fecht sind 
wir auf einer Front von 1500 Metern beinahe einen Kilometer vorgerückt. 
9. Mai. 
In den Vogesen verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. 
10. Mai 1915. 
Nördlich von Steinabruck im Fechttal warfen wir den Feind, der sich unmittel 
bar vor unserer Stellung im dichten Nebel eingenistet hatte, durch Angriff zurück und 
zerstörten seine Gräben.
	        
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