Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

D i e Kämpfe an der kärntnerischen Grenze 69 
Aus der italienischen Meldung: In Kärnten kam es vergangene Nacht wie 
derum zu dem gewohnten vergeblichen Angriff gegen den Freikofel. Unsere Truppen 
haben den Gipfel des Zellenkofel westlich des Defilees von Monte Croce Carnico besetzt. 
27. Juni 1915. 
An der kärtnerischen Front fanden nur Geschützkämpfe statt. 
28. Juni. 
Die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz ist unverändert. Der Feind ist 
fast vollkommen untätig. Nur die Geschützkämpse dauern fort. 
Aus der italienischen Meldung: In Kärnten hat Gebirgsartillerie, die mit 
Anstrengungen auf einen Höhengipfel transportiert worden war, wirksam ein feindliches 
Lager auf dem jenseitigen Abhang des Kleinen Pal beschossen. Auf dem Schauplatz 
der Operationen herrschte schlechtes Wetter. Feindliche Flugzeuge bombardierten 
einige der von uns kürzlich eroberten Stellungen, jedoch ohne großen Erfolg. 
29. Juni. 
Am italienischen Kriegsschauplatz hat sich auch gestern nichts von Bedeutung ereignet. 
30. Juni. 
Es kam zu Artilleriegesechten ans einigen Punkten der Karnischen Alpen. 
1. und 2. Juli. 
Gleichlautende Meldungen: An der kärntnerischen Grenze hält das Geschützfeuer an. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 36: In Kärnten versuchte der Feind 
kräftige Nachtangriffe gegen unsere Stellungen am Plökenpasse und Kleinen Pal, 
indem er sich der Brandgranaten und Scheinwerfer bediente und Bomben mit er 
stickenden Gasen warf. Er wurde auf beiden Punkten zurückgewiesen. Wir zerstreuten 
durch das Feuer unserer Artillerie Feinde, die sich auf den Nordabhängen des Frei 
kofel und des Großen Pal sowie auf dem Passe des Bombaschtales einrichteten. 
Wir nahmen mit gutem Erfolg das Schießen gegen das Fort Hensel wieder auf. 
2. Juli. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 37: Die Artillerieaktion wird intensiver 
längs der ganzen Front, besonders in Kärnten, wo das Feuer gegen die Befesti 
gungswerke von Predil eröffnet wurde, wobei nach wenigen Schüssen sehr erhebliche 
Ergebnisse erzielt wurden. Ein feindliches Lager von ungefähr 500 Zelten in der Ort 
schaft Eder wurde von Plöken aus beschossen, der Feind durch unser Feuer vertrieben. 
Der Feind wurde aus den im Bau befindlichen Gräben im Strenicka und auf dem 
Sattel von Prasnik vertrieben. Am gestrigen Tage griff eine unserer Alpiniabtei- 
lungen an und eroberte ein feindliches Grabenstück auf dem Nordabhang des Großen 
Pal, woher ein Feuer eröffnet wurde, das unsere Besetzung des Freikofel erschwerte. 
In der Nacht und heute morgen bei Sonnenaufgang hat der Feind zwei heftige Gegen 
angriffe versucht, um unsere Truppen aus dem befestigten Grabenstück zu vertreiben; 
aber er wurde beide Male mit den schwersten Verlusten zurückgeworfen. Es wurden 
150 Tote festgestellt; einige Gefangene und mehr als 100 Gewehre wurden erbeutet. 
3. Juli. 
An der kärntnerischen Grenze wurde in den letzten Tagen um den Großen Pal 
(östlich des Plökenpasses) gekämpft. Der Berg blieb schließlich in unserem Besitz. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 38: Die Artillerieaktion, die mit ganzer 
Stärke gegen die Befestigungswerke von Malborgeth und Predil fortgesetzt wurde, 
richtete an letzteren sichtlich beträchtlichen Schaden an und verursachte große Explosionen. 
4. Juli 1915. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 39: In Kärnten dauert die Aktion der 
Artillerie mit Hilfe kleiner Abteilungen fort, die gegen die feindliche Front vor-
	        
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