Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Die Kämpfe an der kärntnerischen Grenze 65 
Die Kämpfe an der kämtnerischen Grenze 
ChronologischeUebersicht nach den österreichisch-ungarischenGeneralstabömeldungen 
Alle wichtigeren italienischen Generalstabsmeldnngen sind znr Ergänznng beigegeben. 
24. Mai 1915. 
Aus der italienischen Meldung: Oesterreichische Artillerie eröffnete am 23. Mai 
abends 7 Uhr an der kärntnerischen Grenze das Feuer gegen unsere Stellung, ohne ein 
Ergebnis zu erzielen. 
25. Mai. 
An der kärntnerischen Grenze sind da und dort kleinere feindliche Abteilungen, 
hauptsächlich Alpini, über die Grenze vorgegangen. Wo sie auf unsere Stellungen stießen 
und angeschossen wurden, kehrten sie um. 
Aus der italienischen Meldung: An der kärtnerischen Grenze eroberten wir 
in der Nacht vom 24. aus 25. Mai durch einen Bajonettangriff den Paß vom In» 
sernotal zum äußersten Ende des Deganotales. 
26. Mai. 
An der kärntnerischen Grenze wiesen unsere Truppen mehrere Angriffe unter be 
deutenden Verlusten der Italiener ab. Westlich des Plöten floh der Feind und ließ seine 
Waffen zurück. 
27. Mai. 
An der kärntnerischen Grenze nur erfolgloses feindliches Artillerieseuer. 
28. Mai. 
Im kärntnerischen Grenzgebiet entwickelten sich bisher keine nennenswerten Ereignisse. 
29. und 30. Mai. 
An der kärntnerischen Grenze hat sich nichts ereignet. 
Aus der italienischen Meldung vom 29. Mai: An der kärntnerischen Grenze hat die 
Aktion unserer mittleren Artillerie gegen den Monte Croce Carnico (Plöken) und Mal- 
borgeth wirksam fortgedauert. Trotz des dichten Nebels, der ein ernstes Hindernis für die 
Operationen im Gebirge darstellt, ist das R a c co lan at al seit dem 27. Mai in unseren Händen. 
31. Mai. 
An der kärntnerischen Grenze fanden kleine, für uns erfolgreiche Kämpfe statt. 
1. Juni. 
Kleine Gefechte an der kärntnerischen Grenze dauern fort. 
2. Juni. 
Auf dem italienischen Kriegsschauplatz blieben alle bisherigen Unternehmungen des 
Feindes ohne Erfolg. Die mit großem Aufwand an schwerer Geschützmunition ver 
bundene Beschießung einzelner Kärntner Sperren vermochte unseren Werken keinen 
nennenswerten Schaden zuzufügen. Auch fanden keine großen Kämpfe statt. 
Aus der italienischen Meldung: In den Karnischen Alpen westlich des De- 
filees von Monte Croce Carnico (Plöken) fanden am 30. Mai Kämpfe statt, die mit der 
vollständigen Niederlage des Feindes endeten, der vor unseren Linien 30 Tote und zahl 
reiche Verwundete zurückließ. Während des 31. Mai fanden aus der ganzen Grenze nur 
kleine Kämpfe statt, die sich aus dem Dislokationsplan unserer vorgeschobenen Truppen 
ergaben. Es herrscht schlechtes Wetter, das ernstliche Unzuträglichkeiten hervorruft, das 
aber nicht den geringsten Einfluß auf den Gesundheitszustand oder die moralische Ver 
fassung unserer Truppen ausübt. 
3. Juni 1915. 
Die Italiener setzten die erfolglose Beschießung unserer Befestigungen an mehreren 
Punkten der kärntnerischen Grenze fort. 
Wtterkieg. VIII. 
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