Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

36 Der italienische Krieg bis zur dritten Jsonzoschlacht 
13. Juni 1915. 
Im Tiroler Grenzgebiet dauern die Geschützkämpfe fort. 
Aus der italienischen Meldung: An einigen Orten längs der Grenze vom To 
nale bis Kärnten hat der Feind in den meisten Fällen durch nächtliche Aktion ver 
sucht, die Fortschritte unserer Offenstvaktionen zu hemmen. Er griff einige der von uns 
in den vorhergegangenen Tagen eroberten wichtigen Stellungen an, wurde aber voll 
ständig zurückgewiesen. So hat der Feind in der Gegend des Tonale, unterstützt durch 
das Feuer der Befestigungen, einige Angriffe gegen den Tonalepaß und gegen den 
Gipfel des Chady unternommen. Er griff ebenfalls am Monte Pissola, im Tale von 
Judicarien und am Monte Piano in der Gegend von Misurina an. 
14. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet hat sich nichts Wesentliches ereignet. 
15. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet fühlte der Gegner gegen unsere Stellungen vor und unter 
hielt wirkungsloses Artillerieseuer. An einem Grenzpunkt zwangen Gendarmerieposten 
ohne eigene Verluste eine italienische Kompagnie zum Rückzug und nahmen 58 Italiener 
gefangen. 
Aus der italienischen Meldung: An der Grenze des Tirol, des Trentino und 
des Cadore schreiten wir nach und nach zur Besetzung der beherrschenden Höhen. Außer 
der entfernten Tätigkeit seiner Artillerie und zwei vergeblichen, am 13. Juni gegen den 
Gipfel von Ballone am oberen Piave ausgeführten Angriffen, hat der Gegner auf diesem 
Abschnitt kein bemerkenswertes Zeichen von Tätigkeit gegeben. 
16. Juni. 
Die Italiener versuchten neue vereinzelte Vorstöße, wurden aber allenthalben abge 
wiesen, so im Tiroler Grenzgebiet bei Peutelstein. 
17. Juni. 
In Tirol wurden feindliche Vorstöße gegen das Tilliacher Joch im Tofana-Gebiet 
bei Tra iSassi, Buchenstein und auf dem Monte Coston (östlich Folgaria) 
zurückgeworfen. 
18. Juni. 
Erneute feindliche Angriffe auf den Monte Coston wurden abgewiesen. 
19. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet wurden italienische Abteilungen, die gegen die Gebirgsrücken 
östlich des Fassatales vorzugehen versuchten, allenthalben abgewiesen. Der erfolglose 
Angriff auf das Plateau von Folgaria und Lavarone wurde vom Feinde eingestellt. 
In den wenigen „erlösten" Ortschaften des Grenzgebiets drangsalieren die Italiener 
die Bevölkerung durch Aushebung von Geiseln und brutale Gewaltmaßregeln. 
20. Juni. 
Bei den von mindestens einer Brigade geführten, bekanntlich überall abgeschlagenen 
Angriffen auf unsere Stellungen östlich des Fassatales hatte der Feind erhebliche 
Verluste. Vor einem Stützpunkt allein wurden 175 italienische Leichen gezählt. 
21. Juni. 
Im Tiroler Grenzgebiet hat stch nichts Wesentliches ereignet. Das Feuer der 
italienischen schweren Artillerie gegen unsere Befestigungen ist ohne jede Wirkung. 
23. Juni 1915. 
In dem nun abgelaufenen ersten Kriegsmonat haben die Italiener keinen Erfolg 
erzielt. Unsere Truppen im Südwesten behaupten wie zu Beginn des Krieges ihre Stel 
lungen an oder nahe der Grenze. An allen Fronten von Tirol brachen sämtliche Ver 
suche feindlichen Vordringens unter schweren Verlusten zusammen.
	        
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