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Die italienischen Angriffe auf Tirol 
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Die italienischen Angriffe auf Tirol 
ChronologischeUebersichtnach den österreichisch-ungarischen Generalstabömeldungen 
Alle wichtigeren italienischen Generalstabsmeldungen sind zur Ergänzung beigegeben. 
24. Mai 1915. 
Nach Eintritt des Kriegszustandes haben an einzelnen Stellen der Tiroler Grenze 
kleinere Kämpfe begonnen. 
25. Mai. 
Im Südwesten sind anderTiroler Grenze da und dort kleinere feindliche Abteilungen, 
hauptsächlich Alpini, über die Grenze vorgegangen. Wo sie aus unsere Stellungen stießen 
und angeschossen wurden, kehrten sie um. 
Aus der italienischen Meldung: An der Grenze des Tirol und des Trentino 
haben am 24. Mai unsere Truppen, die überall die Offensive ergriffen, folgende Orte 
besetzt: Forcellina di Montozzo, Tonale, Ponte Caffaro im Judicarientale, in dem Ge 
biete nördlich von Ferrara, Monte Baldo, am Nordabhang des Monte Lesstni, Monte 
Corno und Monte Frappiano, am äußersten Ende des Agno- und des Leogratales, Pa- 
subio und Monte Bofelan. Wir besetzten die Hochpässe des Brentatales und machten eine 
Anzahl Gefangene. In den Alpen von Cadore besetzten wir alle Grenzpäffe. Die feindliche 
Artillerie mittleren Kalibers eröffnete das Feuer aus die Misurinaschlucht, ohne Ergebnis. 
26. Mai. 
In Tirol rückte eine feindliche Abteilung in Condino (Judicarien) ein. Am Padon- 
paß, nordöstlich der Marmolata, flüchteten die Italiener bei den ersten Schüssen. 
Aus der italienischen Meldung: Im Trentino wurde der Feind am Monte 
Baldo gezwungen, sich zurückzuziehen. Wir nahmen die Anhöhe des Monte Baldo und 
erbeuteten dabei Kriegsmaterial. Auf den Höhen von Tonezza hat unsere Artillerie das 
Feuer aus die feindliche Artillerie eröffnet. 
27. Mai. 
In Tirol begann der Feind an einzelnen Punkten südöstlich Trient unsere Grenz 
werke mit schwerer Artillerie zu beschießen. Bei Caprile im Cordevoletal wurden zwei 
italienische Kompagnien durch Maschinengewehrfeuer vernichtet. 
Aus der italienischen Meldung: An der Grenze Tirol—Trentino dauert der 
Artilleriekamps zwischen unseren Befestigungen und denjenigen des Feindes fort. Am 
Tonale und auf dem Plateau von Asiago haben wir unsere Gebietsbesetzungen gegen 
Norden ausgedehnt, jenseits der Grenze, nördlich des Jdrosecs, ebenso in der Gebirgs 
gegend zwischen dem Jdrosee und dem Gardasee. Die Behörden von Tezze im Sugana- 
tale, ebenso in andern besetzten Gebieten, haben unseren Behörden gegenüber ihren 
patriotischen Gefühlen Ausdruck verliehen. 
28. Mai. 
In Tirol rückten italienische Abteilungen an mehreren Punkten über die Grenze. Sie 
bekamen es vorläufig nur mit einigen Gendarmen und Beobachtungspatrouillen zu tun. 
Die Beschießung unserer Grenzwerke aus schweren Geschützen hat aufgehört. 
29. Mai 1915. 
Den Grenzort Ala und das Primör haben italienische Truppen erreicht. Im übrigen 
hat sich an der Tiroler Grenze nichts ereignet. 
Aus der italienischen Meldung: An der Grenze des Tirols und des Trentino 
dauert der Artilleriekampf zwischen unsern Werken bei Tonale und auf dem Plateau 
von Asiago und den feindlichen Werken fort. Der Feind antwortete noch kräftig. 
Immerhin sind die österreichischen Forts von Luserna-Busa und Spitzwerle schwer be 
schädigt. Am 27. Mai haben sich die Jnfanterietruppen, verstärkt durch die Artillerie 
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