Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

Der W ald krieg in den Argonnen 
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Beim Morgengrauen war das Werk vollendet, die Sturmtruppe rückte frohgemut zur 
Ruhe ab. Unsere Verluste waren nur gering und die große Mehrzahl der Verwun 
dungen leicht. Wie immer im offenen Kamps hatten die Franzosen blind darauf los 
geschossen. Die Beute war überraschend groß: sechs Minenwerfer, ein Maschinengewehr 
und 16 Gefangene. Die waren noch immer ganz verdutzt, daß man ihre scherzhafte 
Einladung so ernst hatte auffassen können. Aber ihr Weizenbrot, auf das sie damals 
so stolz gewesen waren, haben wir ihnen dankend zurückgegeben: solch strohtrockenes, 
geschmackloses Zeug ißt ein deutscher Krieger nicht." 
Der Waldkrieg in den Argonnen 
Chronologische Uebersicht nach den deutschen Generalstabsmeldungen 
Alle wichtigeren französischen amtlichen Meldungen sind zur Ergänzung beigegeben. 
8. Mai 1915. 
In den Argonnen finden zeitweise heftige Artilleriekämpfe statt. 
9. Mai. 
In den Argonnen verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. 
22. Mai. 
In den Argonnen verwandte der Feind Minen mit giftigen Gasen. 
3. Juni. 
Französische Abendmeldung: 29 französische Flugzeuge bombardierten morgens 
zwischen 4 und 5 Uhr das Hauptquartier des Kaiserlichen Kronprinzen. 
Sie warfen 178 Bomben ab, von denen viele ihr Ziel erreichten, ebenso mehrere Tausend 
Pfeile. Alle Apparate wurden stark beschossen, kehrten aber unversehrt zurück. 
7. Juni. 
Unsere Stellung bei Vauquois südöstlich von Varennes wurde gestern abend an 
gegriffen. Trotz Anwendung von Brandbomben, die unsere Gräben mit einer leicht 
brennenden Flüssigkeit überzogen, gelang es den Franzosen nicht, in unsere Stellung 
einzudringen. Mit schweren Verlusten flutete der Feind in seine Gräben zurück. 
18. Juni. 
In den Argonnen wiesen wir schwache feindliche Vorstöße ab. Bei Vauquois 
haben sich örtliche Gefechte entwickelt. 
19. Juni. 
In den Argonnen wurden örtliche Vorstöße des Gegners im Bajonettkamps ab 
gewiesen. Die Kämpfe bei Vauquois haben zu keinem Ergebnis geführt. 
21. Juni 1915. 
Am Westrande der Argonnen gingen wir zum Angriff über. Württemberger und 
norddeutsche Landwehr erstürmten aus zwei Kilometer Frontbreite mehrere hintereinander 
liegende Verteidigungslinien und fügten den Franzosen bei ihren vergeblichen Gegen 
angriffen die schwersten Verluste zu. Die Beute dieses Kampfes beträgt an Gefangenen 
sechs Offiziere, 623 Mann, sowie drei Maschinengewehre und drei Minenwerfer. 
Französische Abendmeldung: Am Westrand der Argonnen haben die 
Deutschen rittlings der Straße von Vienne-le-ChLteau nach Binarville am 
Sonntag abend einen heftigen Angriff unternommen, der durch ein heftiges Bombardement 
mit erstickenden Geschossen vorbereitet worden war. Unsere vorgeschobene Linie hat an 
einigen Punkten nachgegeben, da zwei Kompagnien in eingestürzten Schützengräben ver 
schüttet worden waren. Ein sofortiger Gegenangriff gestattete uns, fast unsere gesamten 
anfänglichen Stellungen zurückzuerobern. Der rein lokale Kamps war äußerst heftig.
	        
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