Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

Die Kämpfe im Abschnitt Lille — Arras 121 
3. Juli 1915. 
Die Franzosen griffen in der Nacht unsere Stellungen westlich von Souchez an. 
Der Angriff wurde abgewiesen. 
5. Juli. 
Ein französischer Vorstoß aus Souchez wurde blutig abgewiesen. 
7. Juli. 
Westlich von Souchez wurden zwei nächtliche Angriffe des Feindes abgewiesen. Bei 
der Beschießung feindlicher Truppenansammlungen in Arras geriet die Stadt in Brand. 
Der Feuersbrunst fiel die Kathedrale zum Opfer. 
8. Juli. 
Westlich von Souchez gelang es den Franzosen in einer Breite von 800 Metern 
in unsern vordersten Graben einzudringen. Durch einen Gegenangriff wurden sie wieder 
vertrieben. Ein zweiter Angriff des Feindes brach im Feuer zusammen. Um ein kleines 
Grabenstück, in dem die Franzosen noch sitzen, wird mit Handgranaten gekämpft. 
Französische Nachmittagsmeldung: In der Gegend nördlich von Arras 
haben sich zwischen Angres und Souchez abends und in der Nacht mehrere ziemlich 
heftige Jnfanteriekämpse entwickelt. Nördlich der Straße Bsthune— Arras wurde 
ein deutscher Angriff, dem eine sehr heftige Beschießung vorausging, vollständig zurück 
geschlagen. Nördlich der Station Souchez haben wir einen Angriff ausgeführt, der uns 
gestattete, uns dem Dorf zu nähern. Wir haben uns einer Linie deutscher Schützen 
gräben bemächtigt, nachdem wir alle ihre Verteidiger mit Handgranaten und Petarden 
niedergemacht hatten. Wir sind darüber hinaus vorgerückt. Wir haben einige Ge 
fangene gemacht und ein Geschütz erbeutet. 
Französische Abendmeldung: Zwischen Angres und Souchez hat der Feind 
diesen Morgen gegen 6 Uhr von neuem unsere Stellungen nördlich der Straße von 
Bsthune—Arras angegriffen; er wurde zurückgewiesen. Nördlich der Station von 
Souchez versuchte ein sehr heftiger deutscher Angriff uns die Schützengräben, zu deren 
Herren wir uns an dem vorhergegangenen Abend gemacht hatten, wieder zu nehmen. 
Es gelang ihm nur etwa 100 Meter auf der ganzen Front von 800 Metern unserer 
Gewinne wieder zu besetzen. 
9. Juli. 
Nördlich der Zuckerfabrik von Souchez wurde ein französischer Angriff abgeschlagen; 
kleine, in unsere Stellungen eingedrungene Abteilungen wurden niedergemacht. Es gelang 
uns bisher nicht, das vorgestern verlorene Grabenstück westlich von Souchez vom Feinde 
zu säubern. Die von der französischen Heeresleitung gebrachte Nachricht über Eroberung 
eines deutschen Geschützes ist unrichtig. 
11. Juli. 
Hart nördlich der Straße Souchez—Ablain versuchten die Franzosen abends einen 
Angriff, der auf einen Vorstoß von deutscher Seite traf. Der Kamps ist noch nicht 
abgeschlossen. Dem französischen Feuer fielen in den letzten Tagen 40 Einwohner von 
Lisvin zum Opfer, von denen zehn getötet wurden. 
Ein vereinzelter französischer Vorstoß auf Fricourt, östlich von Albert, wurde leicht 
abgewiesen. 
12. Juli 1915. 
Der Nahkampf am Westrande von Souchez schreitet vorwärts. Der südlich von 
Souchez an der Straße nach Arras gelegene vielumstrittene Kirchhof ist wieder in 
unserem Besitz. Er wurde gestern abend nach hartnäckigem Kampfe gestürmt. Zwei Offiziere, 
163 Franzosen wurden gefangen genommen, vier Maschinengewehre und ein Minenwerser 
erbeutet.
	        
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