Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

300 Die neutralen Nordstaaten und Amerika bis zur Versenkung der „Lusitania" 
20. Dezember 1914. 
Amtliche schwedische Meldung: Die Zusammenkunft der Könige von Däne 
mark, Norwegen und Schweden in Malmö wurde Freitag, den 18. Dezember, mit 
einer Rede des Königs Gustav eröffnet. Der König hob darin den einträchtigen Willen 
der nordischen Reiche zur Neutralität hervor und betonte, wie wünschenswert eine 
fortgesetzte gemeinsame Arbeit Zwischen Herr Reichen zum Schutze ihrer gemeinsamen 
Interessen sei. Der König erklärte ferner, das lebhafte Gefühl der Verantwortung vor 
der Mitwelt und der Nachwelt, irgend etwas, was zum gemeinsamen Nutzen der drei 
Völker gereichen könnte, zu versäumen, habe ihn bewogen, die Monarchen Däne 
marks und Norwegens zur Beratung einzuladen. Die Rede König Gustavs wurde voll 
König Haakon und König Christian beantwortet. Beide bezeugten ihre lebhafteste Freude 
über die Initiative König Gustavs und sprachen die Hoffnung aus, daß die Zusammen 
kunft gute, segensreiche Folgen für die drei Völker haben möge. Die Zusammenkunft 
endete am 19. Dezember nachmittags. Die Verhandlungen zwischen den Königen und 
ihren Ministern des Aeußern haben nicht nur das bestehende gute Verhältnis der drei 
nordischen Reiche noch mehr befestigt, sondern es ist auch während der Verhandlungen 
die Einigkeit in den besonderen Fragen, die von einer oder der anderen Seite zur Er 
wägung vorgelegt wurden, festgestellt worden. Schließlich ist man übereingekommen, 
die so glücklich eingeleitete gemeinsame Arbeit fortzuführen und zu diesem Zwecke, so 
oft die Verhältnisse dazu Veranlassung geben, neue Zusammenkünfte zwischen den Ver 
tretern der Regierungen anzuordnen. 
17. Februar 1915. 
Die dänische, die norwegische und die schwedische Regierung haben sich nach Verhand 
lungen in Stockholm geeinigt, bei der britischen und der deutschen Regierung gleichlautende 
Vorstellungen zu erheben wegen der Gefahren, die der nordischen Schiffahrt drohen teils 
durch die vom britischen Auswärtigen Amt veröffentlichte Mitteilung über eine etwaige 
Verwendung neutraler Flaggen durch britische Handelsschiffe, teils durch die 
militärischen Maßnahmen in den Gewässern um die britische Inselgruppe herum, 
die von deutscher Seite in Aussicht gestellt sind. 
20. Februar. 
Amtliche norwegische Meldung: Die Vertreter der Marinen der nordischen Reiche 
einigten sich auf ihrer Konferenz zur Sicherung der Schiffahrt im Skagerak und Katte- 
gatt wegen Minengefahr, die vom 13. bis 15. Dezember stattfand, in folgenden 
Punkten: erstens sei zu wünschen, daß die drei Länder sich baldmöglichst über ihre Er 
fahrungen auf diesem Gebiete sowie über gesichtete treibende Minen Mitteilungen machen;, 
zweitens: jedes der drei'Länder erläßt Bekanntmachungen an Handelsschiffe und die 
Küstenbevölkerung, worin diese ersucht werden, die Behörden baldmöglichst, wenn nötig 
durch Funkentelegraphie, über treibende und an Land getriebene Minen und Torpedos 
zu unterrichten; drittens: um die Minengefahr zu verringern, wird die Absuchung der 
Gewässer vorgeschlagen. 
25. Februar. 
Amtliche norwegische Meldung: Die Vorschläge der Minenkonferenz von Ver 
tretern der drei nordischen Staaten ist von den drei Regierungen angenommen worden. 
19. März 1915. 
Amtliche schwedische Meldung: Die von der britischen und französischen Regierung 
infolge der deutschen Proklamation vom 4. Februar 1915 bekanntgegebenen Gegenmaß 
regeln haben dazu geführt, daß in Stockholm zwischen der schwedischen, norwegischen 
und dänischen Regierung Beratungen gepflogen wurden, deren Ergebnis die Ueber- 
reichung gleichlautender Noten an die britische und französische Regierung bildet.
	        
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