Volltext: Der Völkerkrieg Band 4 (4 / 1916)

Zwischen der oberen Weichsel u. der Reichsgrenze bis zur Mai-Offensive der Verbündeten 71 
Zwischen der oberen Weichsel und der Reichsgrenze 
bis zur Mai-Offenfive der Verbündeten 
Chronologische Uebersicht nach den österreichisch-ungarischen 
Generalstabsmeldungen vom 25. Februar bis 2. Mai 1915 
Einzelne Meldungen des russischen Generalstabs sind zur Ergänzung beigegeben. 
25. Februar 1915. 
An der westgalizischen Front brachte der Vorstoß einer Gefechtsgruppe, die 
den Russen östlich Grhbow mehrere Stützpunkte entriß, 560 Gefangene und sechs 
Maschinengewehre ein. 
In den K a r p a t h e n ist wieder starker Schneefall eingetreten, der die Kampftätigkeit 
beeinflußt. Die allgemeine Situation hat sich nicht geändert. 
Der Angriff unserer Truppen in den Gefechten südlich des Dnjestr schreitet mit 
Erfolg vorwärts. In den Kämpfen am 21. und 22. d. M. wurden zehn Offiziere und 
3338 Mann gefangen (vgl. IV, S. 96). In der B u k o w i n a herrscht Ruhe. 
26. Februar. 
In Westgalizien herrscht größtenteils Ruhe. 
In den Karpathen scheiterten feindliche Angriffe im Ondavatale sowie auf 
unsere Stellungen nördlich des Sattels von Volovec. 
Bei Erstürmung einer Höhe wurden in den Kämpfen in Südostgalizien neuer 
dings 1240 Russen gefangen. 
27. Februar. 
In den Karpathen ist die allgemeine Situation unverändert. Im Abschnitt 
Tucholka-Wyszkow wurde heftig gekämpft. Hier wurde ein neuerlicher Angriff 
auf die eigenen Stellungen im Oportale nach erbittertem Nahkampf unter schweren 
Verlusten des Gegners zurückgeschlagen. Das angreifende 9. finnische Schützenregiment 
ließ 300 Tote, mindestens ebensoviele Verwundete an unseren Stellungen zurück, 730 
Mann des Regiments wurden unverwundet gefangen. 
Die mit großer Hartnäckigkeit geführten Kämpfe in Südostgalizien dauern an. 
28. Februar. 
In W e st g a l i z i e n hat sich nichts Wesentliches ereignet. 
An der Karpathen ftont wurde im Raume bei W y s z k o w sowie südlich des 
Dnjestr gekämpft. Die Situation hat sich in dm letzten Tagen nicht geändert. 
1. März 1915. 
In Westgalizien fanden gestern nur Geschützkämpse statt. 
Erfolgreiche Kämpfe im westlichen Abschnitt der Karpathen ftont brachten mehrere 
russische Vorstellungen in unseren Besitz. 19 Offiziere, 2000 Mann wurden hiebei 
gefangen genommen, viel Kriegsmaterial erbeutet. 
Im Raume südlich des Dnjestr sind nach Eintreffen russischer Verstärkungen 
erbitterte Kämpfe im Gange. Alle feindlichen Angriffe, die auf unsere Stellungen ver 
sucht wurden, scheiterten unter den schwersten Verlusten des Gegners. 
Aus der russischen Meldung: In den Karpathen haben die Oesterreicher am 
28. Februar, indem sie zahlreiche Artillerie eingreifen ließen, einen kräftigen Angriff auf 
einen Abschnitt von 60 Werst zwischen den Flüssen Ondava und San ausgeführt, 
aber ohne jeden Erfolg... Die Gesamtzahl der in den letzten Tagen gemachten Gefan 
genen beträgt ungefähr tausend... 
Der in Ostgalizien eingedrungene Feind fft aufgehalten. Auf den von K a l u s z 
nach St anislau führenden Straßen haben die Oesterreicher eine schwere Mederlage
	        
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