Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

I n der Nordsee 
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ganzen soll das Luftschiff nach einem Bericht des „Daily Telegraph" aus Jarmouth 
20 Bomben und zwar ausschließlich Brandbomben abgeworfen haben. 
17. April 1915. 
Amtliche deutsche Meldung: Einer unserer Flieger, der vorgestern Calais mit Bomben 
belegte, bewarf gestern Greenwich bei London. 
19. April. 
Holländische Meldung: Die Besatzung des Leuchtschiffes „Noordhinder" meldet, 
daß zwei englische Fischdampfer, die bei dem Leuchtschiff Wachdienst tun, gestern von 
deutschen Fliegern mit Bomben beworfen wurden, die jedoch ihr Ziel verfehlten. 
Dazu wird von maßgebender deutscher Stelle mitgeteilt, daß deutsche Marineflug 
zeuge in letzter Zeit wiederholt von englischen Handelsschiffen mit Gewehren und Ge 
schützen beschossen worden sind, ohne daß die Schiffe von den Fliegern angegriffen 
worden waren. Irr einem Falle geschah dies durch eine Gruppe von fünf Fischdampfern, 
bei anderen Gelegenheiten durch englische Handelsdampser. Als Antwort auf diese 
Angriffe wurden die Schiffe mit Bomben beworfen. 
30. April. 
Amtliche deutsche Meldung: Die Küstenbefestigung Har wich an der englischen Ostküste 
wurde heute Nacht mit Bomben belegt. 
Englische Meldungen: Ein Luftschiff oder Flugzeug warf heute früh Brandbomben 
über Ipswich und Whitton ab. Drei Häuser wurden zerstört. Menschen find nicht 
umgekommen. Ein deutsches Luftschiff überflog Bury St. Edmunds bei London 
und warf mehrere Bomben ab, wodurch zwei Häuser in Brand gerieten. 
4. Mai. 
Amtliche deutsche Meldung: Am 3. Mai hat ein deutsches Marineluftschiff 
in der Nordsee ein Gefecht mit mehreren englischen Unterseebooten gehabt. 
Es bewarf die Boote mit Bomben und brachte eines von ihnen zum Sinken. Die 
Unterseeboote beschossen das Luftschiff mit Geschützen, ohne es zu treffen. Das Luft 
schiff ist wohlbehalten zurückgekehrt. 
10. Mai 1915. 
Amtliche deutsche Meldung: Eines unserer Luftschiffe belegte heute früh den be 
festigten Ort South end an der Themsemündung mit Bomben. 
Die ersten Anzeichen, daß sich feindliche Flieger oder Luftschiffe über Westcliffe 
und Southend befanden, waren, wie Reuters Bureau berichtet, heftige Bomben 
explosionen in den schlafenden Orten. Kurz darauf erschollen die Sirenen. Inzwischen 
waren schon mehrere Brandbomben auf Westcliffe niedergefallen. Die Hilfspolizisten 
eilten auf ihre Posten, und eine Menge von Menschen sammelte sich in den Straßen. 
Um 4 Uhr hatte man bereits 20 Bomben gezählt, um 8 Uhr 80. Sie wurden gesammelt 
und an eine Stelle gebracht, wo sie keinen Schaden anrichten konnten. Die Zeppeline 
flogen niedrig. Die Bevölkerung blieb ruhig und wollte vor allem die Fahrzeuge ent 
decken. Diese waren jedoch hinter einer Wolkenbank verborgen. 
Nach weiteren Reutermeldungen verursachten einige Feuerbomben eine Anzahl Feuers 
brünste, auch eine Anzahl Einwohner wurde getötet, darunter zwei Frauen. 
Ein Zeppelin wurde am frühen Morgen des 10. Mai auch in großer Höhe in der 
Nachbarschaft von Romford gesehen, das zwölf Meilen von London entfernt ist. Er 
schien von Southend oder Purfleet zu kommen, wendete jedoch kurz vor Romsord und 
kehrte nach Chelmsford zurück. Auch über Gravesend wurde früh morgens ein 
Luftschiff gesehen, das, als die Forts das Feuer eröffneten, davonfuhr. Der durch 
den deutschen Luftschiffangriff verursachte Schaden wird aus 6000 Pfund Sterling 
geschätzt.
	        
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