Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel 
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Herren eines bedeutenden Teiles von Les Eparges machte. Weitere ebenso glänzende 
und glückliche Kämpfe im letzten Monat, die mit der nämlichen Planmäßigkeit und mit 
dem nämlichen Erfolg sich entwickelten, gestatteten uns, unsere Front auszudehnen, wo 
bei wir mehrere Gegenangriffe zurückschlugen. In den von unserer Artillerie zusammen 
geschossenen Schützengräben fanden wir zerfetzte, halb vergrabene Leichen; mehrere Ueber- 
lebende bewahren von dem Platzen unserer Granaten her eine schreckliche Erinnerung. 
Es handelt stch um Soldaten des 4. bayrischen Regiments, das an Stelle des 8. ge 
treten war, weil dieses durch die Kämpfe im Feuer sehr gelitten hatte. Die Gefangenen 
erklären, daß die Redoute von Les Eparges im Begriffe sei, in Bayern eine furchtbare 
Berühmtheit zu erlangen. Die Verlustziffern des 8. bayrischen Regiments im Februar 
scheinen zweitausend Mann, darunter sechzehn Offiziere, zu erreichen. Ein Bataillon soll 
auf 87 Mann reduziert sein. Als das 4. bayrische Regiment abgelöst wurde, erhielten 
die Truppen, die es zu ersetzen hatten, die Weisung, sich um jeden Preis in den Schützen 
gräben zu halten, die auf den Anhöhen noch im Besitz der Deutschen geblieben waren. 
Ein Soldat erzählt, die Offiziere hätten erklärt, daß der General seine Division und 
sogar ein Armeekorps von hunderttausend Mann opfern würde, wenn es nötig sein 
sollte. Nach dem Angriff vom Februar errichteten die Deutschen sehr tiefe Zufluchts 
höhlen. Sodann gruben die Mineure acht Meter unter der Erde mit Holz verschalte 
Gänge aus. Im Augenblick unseres Angriffes waren die deutschen Mineure auf dem 
Boden eines unterirdischen Ganges; die durch unsere Geschosse bewirkte Lustverdrängung 
löschte ihre Lampen aus, und die ganze Mannschaft wurde dank der Dunkelheit ge 
fangen genommen. Die Deutschen, welche die Schützengräben besetzt hielten, hatten 
wenig Glück. Die meisten wurden durch die Artillerie entweder getötet oder verwundet. 
Die Gefangenen sagen aus, daß das Feuer unserer Artillerie schrecklich war. Eine mit 
Eifer und Nachdruck geführte Jnfanterieaktion vervollständigte das Werk der Artillerie. 
Wieder einmal hatte sich durch alle Grade hindurch der Wille zum Sieg bekundet mit 
einer Energie, die unserer glorreichen militärischen Ueberlieferung würdig ist. Aehnliche 
Glanzleistungen waren häufig. 
Abendmeldung: Während des Tages Nebel und Regen aus der ganzen Front. 
Im Gehölz von Ailly südöstlich von Saint-Mihiel nahmen wir drei hintereinander 
liegende Schützengrabenlinien; wir faßten gleichfalls Fuß in einem Teil der feindlichen 
Stellungen südöstlich von Rögneville. 
6. April 1915. 
Nachmittagsmeldung: Dem Communiquö von gestern abend ist nichts Wichtiges 
beizufügen. Südöstlich von Vauqois haben wir in einem feindlichen Werk Fuß ge 
faßt. In dem Gefecht im Walde von Ailly südöstlich von Saint-Mihiel haben wir 
zahlreiche Gefangene gemacht, ein Maschinengewehr und einen Bombenwerser erbeutet. 
Wir find im Bois Bruls östlich des Waldes von Ailly vorgerückt. Das eroberte Ge 
lände nordöstlich von Rsgneville wurde gehalten. 
Abendmeldung: Der Tag war gekennzeichnet durch merkliche Fortschritte unser 
seits. Oestlich von Verdun haben wir die Ortschaft Gussainville und die Kämme,, 
die den Ornepaß beherrschen, besetzt. Weiter südlich machten wir Fortschritte in der 
Richtung auf Maizeray und Bois d'Ailly und im Bois Bräls haben wir unsere 
Gewinne behauptet und neue Gräben erobert. Im Priesterwalde wurden neue 
Fortschritte erzielt. 
7. April 1915. 
Nachmittagsmeldung: Im Osten von Verdun machte uns ein Angriff in der 
Richtung Etain zu Herren der Punkte 219 und 221 und der Gehöfte Haut-Bois und 
Höpital. Bei Les Eparges haben wir Terrain gewonnen und unsere Gewinne be
	        
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