Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

Kamerun 
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wurde die Kanuwache in Samba Ngola beschossen; bei Boss ui stieß eine deutsche 
Patrouille auf überlegenen Gegner und griff ihn an. Der Feind räumte den Platz, der 
auch am nächsten Morgen noch frei vom Feinde war. Die (6.) Kompagnie, die nach 
dem Zusammenstoß bei Bossui von den Franzosen nicht mehr verfolgt wurde, marschierte 
zunächst nach Mal and ia, von wo sie sich mit Rücksicht auf dringliche Verstärkungsgesuche 
über Bula auf Nola zurückzog. Dort traf die Kompagnie am 28. August ein. 
26. September 1914. 
Meldung des Kommandeurs der Schutztruppe Zimmermann: Kusseri wurde nach 
langer erfolgreicher Verteidigung geräumt. Seine Besatzung, 20 Gewehre, schlägt sich 
durch nach Mora, wo die 3. Kompagnie ihre befestigte Stellung bislang behauptet 
(vgl. II, S. 308). Unsere Abteilung in Banjo beunruhigt feindliche Gebiete. 
18. Oktober 
Meldung des Kommandeurs der Schutztruppe Zimmermann: Unsere 9. Kompagnie, 
verstärkt durch eine weitere Abteilung, insgesamt 300 Gewehre, sollte Wesso besetzen, 
um die Ssangaschiffahrt zu sperren und die feindliche Offensive vom Ubangi am Mam- 
bere zum Stehen zu bringen. Trotz erfolgreicher Gefechte bei Tibundi (11. September), 
Ngali (26. September) und Djembe (8. Oktober) konnte der durch Belgier verstärkte 
Gegner nicht allein Wesso überlegen besetzen, sondern auch mit Unterstützung seiner 
Flußkanonenboote mehrere Transportdampfer gegen Nola durchdrücken. Nola, von 
unserer 6. Kompagnie besetzt (s. oben die Meldung vom 28. August), wurde von Osten, 
Südwesten und Kanonenboot gleichzeitig angegriffen und am 18. Oktober genommen. 
Wir verloren 20 Tote und Verwundete, zwei Offiziere, einen Arzt, zwei Unteroffiziere 
und zwölf farbige Soldaten kriegsgefangen; ferner fielen drei Maschinengewehre in die 
Hände des Gegners. Der Rest schlug sich durch nach Gasa und vereinigte sich mit 
der, vor überlegenem Gegner (600 Gewehre) von Carnot auf das befestigte Baturi 
zurückweichenden 5. Kompagnie. 
Amtliche Meldungen und private Mitteilungen 
Ende Oktober 1914. 
Meldung des Kommandeurs der Schutztruppe Zimmermann: Nach dem Fall von 
Ukoko (vgl. II, S. 308) vereinigte sich dessen Besatzung (123 Gewehre) mit den bei 
Ojem versammelten drei Abteilungen unter Hauptmann v. Heigelin. Dieser unternahm 
am 26. Oktober einen Vorstoß nach Ebome am Mkam, warf die französische Besatzung 
unter erheblichen Verlusten nach Eson zurück, erbeutete in Mekumekoge am Mgwe 
größere Mengen Verpflegung und ging dann nach Ausfouragierung des feindlichen 
Grenzgebietes nördlich von Abi ane hinter den Wolo zurück. Nach einem kühnen und 
erfolgreichen Vorstoß der Besatzung von Ngarabinsam gegen Mvahdi ist diese, 
sowie die Besatzung von Minkebe nach Akoafim gerückt. 
Mitteilung des Reichskolonialamts: Nachdem bis zum 21. Oktober 1914 der Dibambu- 
Abschnitt gehalten worden war, mußte sich unsere Truppe nach Edea zurückziehen (vgl. 
II, S. 313). Gegen diese rückte der Feind von drei Seiten heran: von der Landseite 
über den Dibambu-Abschnitt, dann vom Sanaga-Strom her aufwärts und zuletzt von 
der Seeseite den Njong-Fluß aufwärts. Der Angriff vom Sanaga her ist durch den 
ungewöhnlich hohen Wasserstand und durch die verräterischen Malimba und Batanga 
begünstigt worden. Die dritte feindliche Kolonne, die auf dem Njong herankam, bestand 
aus sechs französischen Kompagnien und außerdem aus englischen Streitkrästen. Am 
23. und 24. Oktober kam es zu heißen Gefechten bei Deh ane. Am 2b. Oktober mußte 
sich unsere Truppe vor der Uebermacht aus Edea nach dem Kele- und Mgwe-Abschnitt 
an der Mittellandbahn zurückziehen; die Feinde rückten am 27. Oktober in Edea ein
	        
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