Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

226 Die Türkei und der Heilige Krieg bis zu den Dardanellen-Kämpfen 
Die Kriegsereignisse im Schwarzen Meer 
Nach den amtlichen türkischen Meldungen und ergänzenden Berichten 
31. Oktober 1914. 
Der Panzerkreuzer „Sultan Jawus Selim" hat ein russisches mit 300 Minen beladenes 
Schiff versenkt und ein Kohlentransportschiff, sowie ein russisches Kanonenboot schwer 
beschädigt. Außerdem hat er Sewastopol mit Erfolg beschossen. Der Kreuzer „Midillih" 
hat in N a r u s k i die Petroleum- und Getreidelager zerstört und vierzehn Transport 
dampfer versenkt. Der Torpedobootszerstörer „Berc-i-Satwet" hat in Noworossijsk 
die sunkentelegraphische Station zerstört. Der Torpedobootszerstörer „Jadig-Hiar-i-Millet" 
hat ein russisches Kanonenboot versenkt. Der Torpedobootszerstörer „Muavenet-i-Millije" 
hat ein anderes Schiff derselben Gattung beschädigt. In Odessa sind die Petroleum 
behälter und fünf russische Schiffe beschädigt worden. Der Kreuzer „Hamidije" hat 
Theodosia beschossen und in Kersch ein Transportschiff versenkt. 
6. November. 
Die russische Flotte bombardierte zwei Stunden lang Songuldak und Koslu am 
Schwarzen Meer. In Koslu wurde der griechische Dampfer „Nikea" mit 648 Tonnen 
Wasserverdrängung zum Sinken gebracht. In Songuldak wurde im französischen Viertel 
die französische Kirche und das französische Konsulat sowie zwei Häuser zerstört, sonst 
aber kein Schaden angerichtet. Die türkische Flotte verfolgte die russischen Schiffe, denen 
es gelang unter dem Schutze des Nebels zu entkommen. Da die russische Flotte sich in 
ihre militärischen Häsen geflüchtet hat, bombardierte unsere Flotte Poti, einen der 
wichtigsten Häfen des Kaukasus. Das Bombardement richtete Schaden an. 
13. November. 
Russische Meldung: Der Chef der russischen Schwarze-Meer-Flotte sandte, als 
man sich dem Hafen von Songuldak näherte, zwei Schiffe in den Hafen, um die Ge 
bäude und Werkstätten am Hafen zu zerstören. Diese Aufgabe wurde glücklich gelöst und 
außerdem ein im Hafen liegender Dampfer zerstört und in den Grund geschossen. Fast 
gleichzeitig entdeckte ein anderer russischer Kreuzer auf See einen mit Soldaten gefüllten 
Transportdampser, der eilig der Küste zufuhr. Der Kreuzer verfolgte ihn und schoß ihn 
in den Grund. Die russische Flotte entfernte sich darauf. Kurze Zeit später entdeckte man 
im Nebel zwei feindliche Transportschiffe, von denen das eine die türkische Kriegsflagge 
führte. Russische Torpedoboote entdeckten noch ein drittes Transportschiff. Alle drei 
Schiffe, beladen mit Munition, Automobilen, Flugmaschinen und Kanonen wurden in 
den Grund geschossen. Wir retteten 238 Mann, darunter auch Offiziere. 
14. November. 
Die Nachforschungen nach den vor acht Tagen von Konstantinopel abgefahrenen ver 
mißten türkischen Transportschiffen „Bezmialen", „Bachrischmer" und „Midhat Pascha" 
haben ergeben, daß diese Schiffe, die vor der Beschießung von Songuldak abgegangen 
waren, um zum Truppentransport zu dienen, mit der russischen Flotte, die Songuldak 
bombardierte, zusammentrafen und von ihr versenkt wurden. Die Besatzungen in Stärke 
von 219 Mann und einige Passagiere wurden nach dem russischen Bericht von den Russen 
zu Gefangenen gemacht. Der Verlust dieser Schiffe ist bedauerlich, sie werden aber durch 
drei bessere, den Russen weggenommene Schiffe ersetzt werden, die die Namen der drei 
versenkten Schiffe erhalten sollen. 
18. November 1914. 
Unsere Flotte, die ausgelaufen war, um nach der russischen Schwarze-Meer-Flotte, die 
Trapezunt beschossen hatte, zu suchen, traf diese auf der Höhe von Sewastopol. 
Die feindliche Flotte bestand aus zwei Schlachtschiffen und fünf Kreuzern. In dem
	        
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