Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

Die Mannschaftsverluste der Russen bis Ende Februar 1915 167 
gelehrter Soldat und liebenswürdiger Weltmann; da, mit der Kosakenmütze, der Eng 
länder; und dort drückt der Japaner lächelnd die Hand eines Berichterstatters aus 
Tokio. Alles aber wird von der Persönlichkeit des Großfürsten Nikolai beherrscht, die 
mit ihrer Mischung von Willensgewalt und huldvoller Hoheit bezaubert." 
Die Mannschaftsverluste der Russen 
bis Ende Februar 1915 
Schon bei den ersten Kämpfen an der Grenze, im August 1914, wurden zahlreiche 
Russen gefangen genommen, so am 17. August bei Stallupönen 3000, am 20. August bei 
Gumbinnen 8000. Ist diese Zahl auch an und für sich nicht sehr hoch, so kommt doch, 
nach der „Berliner Zeitung am Mittag", in Betracht, daß die bei diesen Grenzschutz 
kämpfen auftretenden Truppen überhaupt nicht sehr stark waren, so daß die angegebenen 
Zahlen immerhin einen beträchtlichen Teil der kämpfenden Truppen umfaßten. Dann 
folgte der große Sieg bei Tannenberg, bei dem 90 000 Mann gefangen wurden. In der 
Schlacht an den Masurischen Seen kamen weitere 30000 Gefangene hinzu. In den 
Kämpfen im Gouvernement Suwalki wurden Anfang Oktober bei Augustow 3000, bei 
Suwalki 2700, bei Schirwindt 4000, bei Lyck 800 Gefangene gemacht. Ebenso erfolgreich 
gestaltete sich der Vormarsch gegen die Weichsel, wo z. B. bei Opatow 3000, bei Jwan- 
gorod 4800 und später noch einmal 1800 Russen in Gefangenschaft gerieten. Bis zum 
1. November 1914 betrug die Gesamtzahl der in den Gefangenenlagern befindlichen 
Russen 3121 Offiziere und 186 797 Mann, wobei die noch auf dem Abtransport befind 
lichen Gefangenen nicht mitgerechnet waren. 
Der Monat November 1914 brachte weitere reiche Siegesbeute, so bei Lipno 5000, 
bei Wloclawec 23 000, bei Lodz und Lowicz 40 000. In der Zeit vom 11. November bis 
1. Dezember wurden im ganzen über 80 000 Russen gefangen genommen, bis zum 31. De 
zember stieg diese Zahl auf 136 000 Köpfe. Insgesamt betrug die Zahl der Gefangenen bis 
zum Ende des Jahres 1914 nach den amtlichen Angaben 3575 Offiziere und 306 294 Mann. 
Im Monat Januar 1915 stieg die Beute weiter. Es wurden u. a. gefangen genommen 
bei Borzimow 1000, an der Sucha 1400, an der Rawka 2000, nördlich der Weichsel 1000, 
und im Monat Februar bei Humin 6000, an der Bzura 1000, bei Plozk 1000, und dann 
in Masuren über 100000 (vgl. S. 138). Dabei sind nur die größeren Ereignisse an 
gegeben. Da aber auf der ganzen Front täglich Gefangene gemacht werden, mutz ihre 
Gesamtzahl noch sehr viel höher sein. Die bei größeren Unternehmungen im Januar und 
Februar 1915 in den amtlichen Depeschen angegebenen Gefangenenzahlen betragen 64 000. 
Was die von den österreichisch-ungarifchen Truppen gemachten Gefangenen 
anbetrifft, so wurde amtlich gemeldet, daß die Gesamtzahl bis zum 20. Dezember 1914 
200000 Köpfe betrug, bei denen aber auch die Serben mitgerechnet waren. Inzwischen 
sind aber zahlreiche neue Gefangene gemacht, so Ende Dezember 1914 und Ansang 
Januar 1915 in den Kämpfen bei Gorlice 12 700, in den Karpathen bis Ende Januar 
1915 10 000, Anfang Februar 1915 5000. Zählt man nun die in den Generalstabs 
berichten angegebenen Zahlen an gefangenen Russen zusammen, so erhält man bis jetzt 
175 000 Köpfe, wobei aber nur die Hauptposten berücksichtigt sind. 
Nach der im „Journal de Geneve" veröffentlichten Statistik des Genfer Roten 
Kreuzes sollen die Ges amt Verluste Rußlands an Mannschaften und Offizieren 
bis Ende Februar 1915 insgesamt 3424000 Mann betragen haben. Davon sind 
743 000 tot, 769 500 wurden gefangen genommen, 421 500 sind dauernd untauglich und 
1490000 sind leicht verwundet.
	        
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