Volltext: Der Völkerkrieg Band 3 (3 / 1915)

164 Die russischen Kriegsschauplätze bis zur Winterschlacht in Masuren 
nach dem Kriege anfangen?" Nun, es gäbe schon Stellungen für einen berühmten 
General, beispielsweise die Leitung des Generalstabs. „Aber wir haben ja einen sehr 
guten Generalstabschef." Kriegsminister? „Ist auch in bester Qualität vorhanden. Und 
dann, — mich mit dem Reichstag herumärgern? Nein, ich danke!" Also was wird 
geschehen? „Gar nichts wird geschehen. Ich gehe wieder nach Hannover in Pension. 
Die Jüngeren sind da (er zeigt auf Ludendorff und die anderen), die auch heran wollen. 
In meinen Jahren gibt es nichts Schöneres, als nach getaner Arbeit vom Schauplatz 
abzutreten und der Jugend Platz zu machen." 
Vom Zarm und dm russischen Heerführern 
Personalien 
12. Oktober 1914. 
P r i n z O l e g, der Sohn des Großfürsten Konstantin, ist seiner Verwundung, die er 
im Kampfe erhalten hatte, erlegen. 
Prinz Oleg war Kornett und ein Sohn des Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch, der auch 
außerhalb Rußlands als Schriftsteller und Dichter bekannt ist. Seine Mutter ist eine Prinzessin von 
Sachsen-Altenburg. SeinBruderJohannistmitHelene,derTochterdesKönigs von Serbien, vermählt. 
24. Oktober. 
Der Zar hat dem Generalissimus Großfürst Nikolai Nikolajewitsch die 
Insignien zum St. Georg-Orden 3. Klasse verliehen „wegen seiner tapferen Energie 
und seiner unerschütterlichen Festigkeit in der Durchführung der Kriegspläne, die den 
russischen Waffen neuen Ruhm gebracht haben." 
29. Oktober. 
General Rußki ist an Stelle des Generals Schilinski zum Kommandanten der 
russischen Nordwestarmee ernannt. Das Kommando über die südliche Armee, das bisher 
General Rußki hatte, übernahm der ehemalige bulgarische General Radko Dimitriew. 
24. November 1914. 
Großfürst Demetrius ist in den Kämpfen au der Warthe schwer verwundet worden. 
26. Februar 1915. 
Der ehemalige bulgarische General Radko Dimitriew, Oberkommandierender 
der dritten russischen Armee, ist zum Generalfeldmarschall ernannt worden. 
27. Februar. 
Die „Nowoje Wremja" veröffentlicht mit Zensurgenehmigung eine Liste von 26 Gene 
ralen des russischen Heeres, die in den letzten drei Wochen teils pensioniert, teils zur 
Disposition gestellt worden sind, darunter zwölf Divisionsgenerale. 
Die Besuche des Zaren an der Front 
10. Oktober 1914. 
Der Zar, der sich am 4. Oktober 1914 zum Kriegsschauplatz begeben hatte, ist nach 
Zarskoje-Sselo zurückgekehrt. Während seines Aufenthalts auf dem Kriegsschauplatz 
nahm der Zar Berichte des Großen Generalstabs sowie der Armeeführer Rußki und 
Jwanoff entgegen. Außerdem besuchte der Kaiser die Städte Kowno, Brest-Litowsk,, 
Bielostock, Wilna und die Festung Ossowiec. In Kowno und Wilna besuchte der Zar 
die Verwundeten in den Lazaretten. 
Die „Südslawische Korrespondenz" bemerkte zu der Rückkehr des Zaren: „Der Zar 
ist von seiner Reise zur Front früher, als ursprünglich beabsichtigt war, zurückgekehrt. 
Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, daß die Besuchsreise nicht ganz in der Weise aus 
gefallen ist, wie man es in der Umgebung des Zaren erwartet hatte, obwohl sie von Vor-
	        
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