Volltext: Beiträge zur Künstlergeschichte der Passauer Maler Rueland Frueauf Vater und Sohn [7]

Bild 16. Rueland Frueauf d. I. „Predigt des Täufers" 
aus dem Klosterneuburger Iohanneszyklus um 1497 
aufs d. A. ausgesprochen und die Meinung vertreten, 
daß der Meister von Großgmain ein künstlerisch 
höher stehender, jüngerer Schüler oder Werkftatt- 
genoffe des Rueland Frueauf d. A. gewesen sei. 
191? hat nun Robert West in den „Monatsheften 
für Kunstwissenschaft" in einem Aufsatz über den 
„Meister von Großgmain", dem wir die vorstehende 
sehr verdienstvolle Zusammenstellung über den Stand 
der Großgmainer Frage seit 1830 entnahmen^), die 
Urheberschaft deö älteren Rueland Frueauf neuerlich 
zur Gänze abgelehnt und versucht, nochmal den 
Monogrammisten B. J., den er aber nicht mit Bartlme 
Jeitblom identifiziert, als den Meister von Großgmain 
wahrscheinlich zu machen, freilich eine Hypothese, für 
die es an jeglichem positiven stilkritischen Belegma 
terial, wie West selbst zugesteht, gebricht. 
Was Paul Buberl und Robert West als die Ver 
treter neuester Kunftforschung bewog, den älteren 
Frueauf als Meister von Großgmain abzulehnen. 
was auch Robert Stiaßny und Otto Fischer, trotz 
der schließlichen Entscheidung für Frueauf, schwankend 
machte, das waren lediglich die offensichtlich großen 
Unterschiede, welche zwischen den Wiener Bildern 
von 1491 und den Großgmainer Bildern von 1499 
liegen. (Bilder 14 und 15!) Allerdings haben so 
wohl Buberl als West übereinstimmend festgestellt, 
daß gewisse äußerliche Uebereinstimmungen der Groß 
gmainer Tafeln mit den gesicherten Werken Rueland 
Frueaufs d. Ae. „nicht zu leugnen sind" und daß 
„ein Schul- und Werkstattzusammenhang allerdings 
wahrscheinlich sei." WaS die Großgmainer Tafeln 
von den Wiener Paffionsbildern vor allem scheidet, 
das ist der Umstand, daß die Figuren in Großgmain 
wesentlich kleiner gehalten sind und daß, was bei 
den Wiener Tafeln nahezu fehlte, in Großgmain 
eine perspektivisch gezeichnete Raumdarftellung auf 
tritt, wobei das perspektivische Prinzip bis in die 
Einzelheiten gegenständlicher und menschlicher Form 
durchgeführt ist. Otto Fischer bemerkt in seiner 
Bild 17. Rueland Frueauf d. I. „Enthauptung des Täufers" 
aus dem Klosterneuburger Iohanneszyklus um 1447 
4 ) An dieser Stelle auch die genauen Literaturnachweise!
	        
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