Volltext: Beiträge zur Künstlergeschichte der Passauer Maler Rueland Frueauf Vater und Sohn [7]

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Bild 8. Ansicht der Feste Oberhaus. Ausschnitt aus dem Stadtbild in 
Schedels Weltchronik 1493 
W. M. Schmid 6, wonach Hans 
Eckels Pafsauer Stadtansicht (Bild 7) 
eine Kopie nach dem etwa zwei 
Jahrzehnte später entstandenen Her- 
zogenburger Bild (Bild 9) wäre, auch 
in diesem Zusammenhange neuerlich 
und endgültig abgetan erscheint. An 
die Ansicht des Palas schließt sich in 
unserem Bilde ein außerordentlich na 
turgetreues Abbild der Außenwerke 
der Burg, dessen absolute Wirklich- 
keitstreue sich am schlagendsten bei 
einem Vergleich mit der Huber'schen 
Zeichnung (Bild 10) und dem Tasel- 
bild in der Jlzstädter Pfarrkirche (Bild 12) offen 
bart. Wir sehen in der Richtung von West nach 
Ost den zinnenummauerten südöstlichen Halbrund 
turm des inneren Zwingers (Bild 13, is), anschlie 
ßend daran den hohen schlanken Rundturm (Bildl 3,i»), 
der an der Ostspitze des heute noch feststellbaren 
Ostausbans der inneren Zwingermauer (Batterie 
„Linde") stand, und schließlich, tiefer den Osthang 
deö GeorgöbergS hinabliegend, an der Ostspitze des 
äußeren Zwingers gelegen, den heute noch erhal 
tenen sogen, achteckigen Turm (Bild 13, is), deffen 
typische Form unser Bild wiedergibt. Es war der 
fortifikatorische Verbindungspunkt mit dem Wehr 
gang, der von hier aus auf dem Grat der abfal 
lenden Bergzunge bis nach Niederhaus läuft. 
Damit ist unser Jdentifizierungöbeweiö geschlossen: 
Das GroßgmainerBild bringt daS Abbild 
der Feste Oberhaus aus der Epoche des 
Schachnerschen Saalbaus (um 1 4 9 9) in 
einer fast seiner Zeit einzig dastehen 
den Wirklichkeitstreue. 
II. 
Die Bedeutung deö Oberhausbildes für die 
Lösung der Frage nach dem Meister deö Groß- 
gmainer Altars. 
Weit über den Wert neuer, paffauisch-stadtgeschicht- 
licher Erkenntnis hinaus reicht aber die Bedeutung 
Bild 9. Ansicht der Feste Oberhaus. Ausschnitt aus dein Herzogcnburger Stifterbild aus 1497
	        
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