Volltext: Lorch und Ens

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§• 6» 
Die Frauenkirche am Markte. 
(Scheib lingkir che.) 
Wohl kaum jünger als die St. Lorenzkirche und die L. 
Frauenkirche am Anger war die innerhalb der Stadtmauern 
nahezu in der Mitte des Marktplatzes gleichfalls U. L. Frau ge¬ 
weihte Kir che am Markt (1342 Kirche U. L. Frau am Markt, 
1389 capella S. Mariae in foro, 1415 ecclesia s. capella rotunda, 
15. Jahrhundert und fortan zum Unterschiede von der Marien¬ 
kirche am Anger gemeiniglich die „scheibling“ Kirche ge¬ 
nannt). Obwohl sie urkundlich erst im Jahre 1342 erwähnt wird, 
spricht für ein bedeutend höheres Alter ebensosehr ihre Bauart 
als ihre höchst wahrscheinliche Bestimmung. Ist sie auch keines¬ 
wegs ein „Heidenthurm“ gewesen, wie der Volksmund will, so 
gehörte sie gewiss der Bauperiode des romanischen Stiles an, 
wie denn schon ihr volkstümlicher Name sie als Bund bau cha- 
rakterisirt. (Siehe Mittheilungen d. Centr. Commiss. f. E. d. B. 
XII. 146 ff. Ueber die Bichtigkeit unserer Folgerung aus dem 
Namen Scheibling kir che vergleiche man a. a. 0. Name 
und Beschreibung von Scheiblingkirchen U. W. W.) Dass die 
Liebfrauenkirche am Markte weder je als Pfarrkirche gedient, 
noch auch als Interimsbau nöthig war, erhellt von selbst aus den 
Nachrichten über die St. Lorenzkirche. Auch eine Begräbnis¬ 
kapelle war sie nie. Bei dem Beichthum an urkundlichem Materiale 
Caspar Liebenstorfer), 1441 und 1443 ist Wolfgang Stadtricliter, 1450 
Rathsbürger. Schon in der Stadtrechnung vom 1459 erscheint der Po¬ 
sten: „dem Caplan S. Kathrain Altar 20 Pfd. dl.“ (Oberleitner a. a. 
0. 43.)
	        
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