Volltext: Lauriacum oder Lorch unter römischer und deutscher Herrschaft

A n h a n g. 
Die angebliche Uebertragung des Bisthums Lorch 
nach Passan. 
Man glaubte bis in die neueste Zeit, dass Lorch abermals 
der feste Sitz eines Diöcesanbischofes gewesen sei. Der Letzte, 
mit Namen Vivilo, wäre vor dem Avaren-Einfalle im Jahre 737, 
die Zerstörung der Stadt voraussehend, bei Zeiten nach Passau 
geflohen und hätte dorthin den Lorcher Bischofssitz übertragen. 
Allein dieser Meinung steht Vieles entgegen. 
Es ist nicht leicht anzunehmen, dass Lorch an der äusser- 
sten und gefährlichsten Grenze Baierns in einer Zeit, wo dort 
Jahre lang wilde Kämpfe mit den Avaren wütheten, der stän¬ 
dige Sitz eines Bischofs gewesen wäre. Diess konnte im Jahre 
737 um so weniger der Fall gewesen sein, weil bereits vor 706 
im ganzen Ennsthale alle Städte und Orte zerstört, die Gegend 
verwüstet und nur von wilden Thieren bewohnt war. 
Ferner ist es eine Thatsache, dass damals in Baiern eine 
kirchliche Organisation noch gänzlich fehlte, und erst kurz vor¬ 
her in das völlig bischofslose Land Vivilo als Eegionar-Bischof 
ohne festen Sitz gesendet worden war. Papst Gregor III., wel¬ 
cher von 731—741 regierte, schrieb an den heil. Bonifaz : „Du 
hast angezeigt, dass du zu dem Volke der Baiern gereist seiest, 
und es ausser der kirchlichen Ordnung lebend gefunden hättest,
	        
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