Volltext: Lauriacum oder Lorch unter römischer und deutscher Herrschaft

*) Die älteste bekannte, chronologiscli bestimmbare Inschrift dieser Legion 
ist vom Jahre 170 n. Ch. Gruter 260, 3. 
2) Aschbach, 1. c. 12, Anmk. 4. 
3) Bio Cassius 77 , 9. 
*) Gaisberger Lauriakum 11.23.28.31. Dessen römische Inschriften 13. Ber. 
13—19 Muchar’s Norikum. 1.51. Notitia dignitatum ein perii, sect.58. 
Linz ihr Standquartier. Diese Legion wurde wahrscheinlich zur 
Zeit des grossen Markomanenkrieges etwa um 170 n. Ch. von 
Mark Aurel errichtet1) und bekam den Namen der Italischen. 
Sie zeichnete sich durch Mannszucht, Tapferkeit und Treue so 
sehr aus, dass sie im Jahre 226 auch noch den Namen der 
Pflichtmässigen und Treuen erhielt. (Pia fidelis.) Sie hiess auch 
Antoniniana und Severiana. Ihre Legionszeichen waren die Wöl¬ 
fin mit den Zwillingen, der Eber und der den Egyptiern heilige 
Vogel Ibis. Die Behauptung, dass diese Legion gleich anfangs 
aus norischen Landes -Eingebornen errichtet worden sei, ist nicht 
sichergestellt,2) und als Noriker in dieselbe aufgenommen wur¬ 
den: geschah es erst dann, wenn sie das römische Bürgerrecht 
erhalten hatten. Seit Kaiser Caracalla 201—217 waren alle No¬ 
riker römische Bürger,3) und nun bestand ein grosser Theil der 
an der norischen Donau befindlichen römischen Truppen aus 
Landeskindern, wie diess das noch zu Anfang des V. Jahrhun- 
dertes verfasste Verzeichniss der bürgerlichen und militärischen 
Aemter des Beiches beweiset. Die 2. italische Legion blieb von 
ihrer Errichtung an bis zum Untergang des weströmischen Bei¬ 
ches fast ohne Unterbrechung fortwährend an der Donau in No- 
rikum. Nebstdem befanden sich in Lauriakum eine Anzahl Hilfs¬ 
truppen und die Lanzenträger, welche beide ebenfalls aus Nori¬ 
kern bestanden. Die ganze Besatzung mochte 6000 Mann betra¬ 
gen haben. Im Jahre 370 n. Oh. hatten diese Hilfsvölker von 
Lauriakum auf Anordnung der Kaiser Valentinian, Valens und 
Gratian unter Leitung des Befehlshabers der Heere Equitius und 
unter Vorsorge des Provinzial-Statthalters Leontius ein Castell 
erbaut, dessen Grundlagen an der Mündung der Enns in die 
Donau noch im Jahre 1574 vorhanden waren.4)
	        
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