Volltext: Lauriacum oder Lorch unter römischer und deutscher Herrschaft

sen und besetzten sie theilweise auch mit ihren Legionen, die 
mitunter aus Asiaten und Egyptiern bestanden.1) Auf diese 
Grenznut an der Donau wurde auch später von den Kaisern sehr 
viel verwendet. 
Trotzdem aber konnten nicht alle räuberischen Einfälle der 
im Norden der Donau wohnenden deutschen Völkerschaften ver¬ 
hütet werden. Die kleineren Einfälle geschahen am gewöhnlich¬ 
sten zur Winterszeit, wenn der Fluss mit Eis bedeckt war. Nun 
setzten die Barbaren mit ihren flüchtigen Pferden hinüber, dran¬ 
gen verheerend in das Lai^d ein, tödteten alle Menschen, auf 
die sie stiessen, oder schleppten sie gefangen mit sich fort und 
eilten dann, mit Beute beladen, wieder in ihre Wälder jenseits 
der Donau zurück.* 2) Am furchtbarsten und gefährlichsten waren 
die Markomanen mit ihren Bundesgenossen. Es kam zwischen 
ihnen und den Bömern zu langen und blutigen Kriegen, welche 
sogar den Bestand des römischen Reiches bedrohten. 
II. Lauriakum’s Entstehung. 
Nachdem die Markomanen vom Kaiser Mark Aurel und 
seinem Feldherrn Helvius Pertinax zurückgeworfen waren, schrit¬ 
ten die Börner zur Herstellung der zerstörten Festungen und 
Einführung neuer und bedeutender Vertheidigungs-Anstalten an 
der Donau. Es ist fast mit Sicherheit anzunehmen, dass in die¬ 
ser Zeit (um das Jahr 167—174 n. Ch.) die am Ausflusse der 
Enns gelegene römische Grenzfestung Lauriakum3) erbaut worden 
sei. Erwähnt wird sie und zwar schon als Standlager der 2. ita¬ 
lischen Legion zuerst kn Itinerarium des Antoninus Augustus, 
*) Aschbach, 1. c. 9. 
2) Kurz , Beiträge zur Geschichte Oesterreichs ob der Enns III. 2. 3. 
s) Der Name wird verschieden angegeben: Lauriacum, Lciurcacum, La- 
voriacum, Blaboriacum, Loriacte, daran ist die Nachlässigkeit der 
alten Abschreiber und auch die Verschiedenheit der Aussprache Schuld.
	        
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