Schweigende Urwelteinsamkeit, alte Stimmen von moos-
überhangenen Bäumen, windgewobenes
Raunen,
über nackten Wänden, blau zerschlissen von Schatten im
orangefarbenen Lichte des Abends, des
Geiers Gekrächz,
kleine Seen, rund wie Spiegel, Meerauge heißen sie,
schöpfen den Himmel ein und sind wie
ein kindliches Staunen,
und nachts, in Gewitterdunkel, tappt der tote Zigeuner
im Wald und das Lehmweib mit wildem
Gestöhn und Geächz.
Aber welches Leben warf sich nun in den alten Wald?
Wie laut braust die Welt in den ent¬
legenen Forsten?
Alle Märchen ducken sich scheu! Krieg ist da! Eiserne,
blutig gefärbte Klauen durchwühlen den
Grund,
Schnee sank ins Waldgewoge, aber die milde Winter¬
stille ist brüllend entzweigeborsten
und über den königlichen Hermelin der Felsen, über
weiße Bergkronen, heult der Geschütze
Mund.
Schwer die Pässe empor, keuchend, bis an den Bauch
im Schnee, auf den unwegsam sich win¬
denden Pfaden
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