Volltext: Das Fliegerbuch [40]

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Werdegang eines Beobachtungs- 
offiziers 
hatte immer im Frieden schon mal fliegen wollen. 
Aber cs war nie etwas daraus geworden. Denn 
erstens watts mir zu teuer, und zweitens fehlten mir für 
Protektions-Gratisflüge die entsprechenden Freunde und 
sonstigen Schrittmacher bei der. Fliegerei. Einmal war ich 
nahe daran. In meiner Heimatstadt hatte ein Sturzfiieger 
ein Schaufiiegen angekündigt und hierfür durch die Zeitungen 
einen Mitflieger gesucht. Ich meldete mich. Zur Besprechung 
wurde ich in eine Bar bestellt. Dort lernte ich einen sehr 
jungen, zitronenwassertrinkenden, stark selbsiüberzeugten, 
großkarierten Herrn kennen, meinen Verabredungspartner. 
Ich gab mich ihm als Mitflieger für nächsten Sonntag 
zu erkennen und erhielt die kühle Antwort: „Wenden Sie 
sich an meinen Manager." Damals sagte man noch „Mana 
ger". Erstauntes „Warum?" meinerseits. Antwort: „Mein 
Manager verlangt andere Preise als ich; ich begnüge mich 
gewöhnlich mit fünfhundert Mark!" Ich staunte geräuschlos, 
zahlte sein Zitronenwasser und meinen Whisky und empfahl 
mich. Meine Flugpassion war groß, aber Knochenbrüche im 
voraus zu bezahlen erschien mir witzlos. 
Dann kam der Krieg. Ich wurde im September 1914 
schwer verwundet und sollte nach einjährigem Lazarett 
aufenthalt einen Heimatsposten erhalten, weil ich nicht mehr 
reiten konnte. Nun war ein Hauptmann v. M. bei uns im 
Lazarett, der als Beobachter abgestürzt war, und der uns die 
Schönheiten des Fliegens in glühendsten Farben schilderte.
	        
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