Volltext: Salzkammergut-Seen (1 ; 1886)

Stationen-Tafel „St. Wolfgangsee“. 
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schönen Voralpensees zeigt einen reichen Wechsel. 
Von Strobl bis St. Gilgen dehnt sich eine Kette 
mannigfach geformter Berge, wie der Sparber, der 
Bettenkogl, der Pitschenberg, Hochzinken 
und Gennerhorn, Königsberghorn, Zwölfer¬ 
kogl und Saukogl am oberen Seeende bei St. Gil¬ 
gen. Das Nordufer wird von der Masse des Schaf¬ 
berges mit dem Vorschübe der Falkensteinwand 
gefüllt. Der ganze Bergwall ist von Schluchten und 
Thälern durchbrochen. Die offene Lage des Sees 
nach Westen und Nordwesten gestattet den Durchzug 
der Westwinde, die gar oft in Stürme Umschlagen. 
(Zahlreiche Gedenktafeln an Unglücksfälle längs der 
Ufer.) Ausfluss der Ischl, welche der Traun zueilt. 
Der See friert im Winter meist zu. Nahe dem Falken¬ 
steine ragt auf einem Felsblocke aus den Fluthen 
das „Hoch^eitskreuz“ heraus zur Erinnerung an 
eine lustige Hochzeitsgesellschaft, die einen Tanz auf 
dem Eise des Sees veranstaltete, mit dem krysta-llenen 
Tanzboden aber einbrach und ertrank. Die schlauen 
Spielleute, welche sich auf einen Felsblock postirt 
hatten, blieben gerettet und setzten aus Dankbarkeit 
das Kreuz. Das St. Gilgen nahe „Ochsenkreuz“ 
liess ein dankbarer Metzger setzen, der von einem 
scheu gewordenen Ochsen an der Kette in den See 
gerissen wurde, sich aber kühn auf den Rücken des 
Thieres schwang und so auf seinem gehörnten Fahr¬ 
zeug glücklich das Ufer erreichte. Die Ufer sind 
belebt von den grösseren Orten St. Gilgen im 
Westen, Strobl im Osten, St. Wolfgang, in Mitte 
des Nordufers mit der schönsten Aussicht über den 
See. Durch diesen läuft der „Seidenfaden“ oder 
die Landesgrenze von Oberösterreich und Salz¬ 
burg.
	        
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