Volltext: Die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien [Band 2]

Die Erzgebirgsbewohner.*) 
Das Erzgebirge war, soweit geschichtliche Erinnerungen rei 
chen, allzeit rein deutsch. Die wenigen, von den Lobkowitzen ans 
Hassenstein angelegten, slavischen Colonien wurden bald mit deut 
schen Ansiedlern durchsetzt und germanisirt. Doch waren die Slaven 
nahe an den Fuß des Gebirges vorgerückt, namentlich in der Ge 
gend von Graupen. Teplitz z. B. war noch in der zweiten Hälfte 
des sechzehnten Jahrhundertes czechisch. Vor der Entdeckung der 
Erzschätze hieß das Gebirge „Mirkwidi" (Schwarzwald), dann 
auch „der sächsische und böhmische Wald". Den dichten, schier 
undurchdringlichen Urwald, der es bedeckte, durchbrachen hie 
und da nur mächtige, meilenweite Moorflächen. So schien 
die Natur selbst eine sichere Schutzwehr errichtet zu haben für das 
fruchtbare Land, das sich im Süden des Gebirges ausbreitet. Ein 
zelne, aber keinesfalls bedeutende Ansiedelungen mögen frühzeitig 
an den alten Steigen und Pässen des Gebirges entstanden sein. 
G. C. Laube zählt vier solcher Pässe auf: einen, der von Eger bei 
Graslitz, den zweiten, der von Kaaden über Preßnitz, den dritten, 
der etwa von Laun über Kopitz, Langewiese, Fleyh über das Ge 
*) Die wichtigsten Quellen sind: Die Erwerbsverhältnisse im böhmischen 
Erzgebirge. Bericht an das Centralcomits zur Beförderung der Erwerbsthä 
tigkeit der böhmischen Erz- und Riesengebirgsbewohner von dessen Mitgliedern 
Maxmilian Dormitzer und Dr. Edmund Schebek. Prag, Heinr. Mercy 1862. Die 
Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen, darunter 
besonders die vortrefflichen Aufsätze von Prof. Dr. Gustav C. Laube. Erz- 
gebirgszeitung, 5 Jahrgänge. Weymanns Führer durch das Erzgebirge. 
Die Deutschen in Böhmen re. von Bendel. 13
	        
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