Volltext: Die Mannschaft 1. Band (1. Band / 1936)

Gegen )o.zo müssen wir wieder antreten zum Löhnungsappell. Nach- 
mittag r Uhr Gefechtsübung. Seit vergangener Nacht schießt unsere Ar 
tillerie ununterbrochen und bereitet den Sturm vor. Auch die Infanterie 
sucht, wie an Raisers Geburtstag, die feindliche Artillerie herauszulocken. 
— Von L. einen Brief, daß mein Tagebuch angekommen. Es ist wieder 
empfindlich kalt. Von Emmy einen Brief mit einem wunderschönen Blu 
menstrauß, der mich in innerster Seele freut. Die Patronenwagen fahren 
andauernd auf. Es ballt sich zusammen. Schöne Liederstunde am Ramin. 
Freitag, )r. Februar. 
9 Uhr Exerzieren. Es hat naß geschneit. Schwärmübungen und Schieß 
vorschule. heftiges Infanterie, und Artilleriefeuer. Ich werde das Rom- 
panietagebuch abgeben, heute. Lesen will ich und Lieder sammeln mit 
Melodien. Eben kommt der Befehl: Erhöhte Marschbereitschaft, Oberst 
leutnant Epp reitet ein. 
z Uhr Exerzieren der Freiwilligen und des übrigen Erfatzgefchwerls. 
Von L. die paketchen vom j. und r. Februar und einen Brief. Am Abend 
können wir uns reichlich Bier kaufen und berauschen uns, und die fröh 
lichsten Bilder entwickeln sich. Unsere Gesichter sind geschwärzt und die 
alten Bayern führen fröhliche Dialoge auf, besonders der tapfere Schneider 
hinter der Front verliert sich in endlose Zweikämpfe. Die Gberpfälzer 
werden von den Franken verhauen. Ich schwöre mit einem Schwaben 
einen Eid, daß wir uns im Feldzug nicht mehr waschen wollen, und einer 
uralt dem anderen einen Halbmond auf die Backe. Zuletzt sitzen nur noch 
die drei Zigarettenraucher der Gruppe ums , Feuer und trinken Schnaps 
und machen Gedichte. 
Sonnabend, iz. Februar. 
9 Uhr Exerzieren im strömenden Regen, i—z Uhr Gewehrvisitation 
durch den Waffenmeister. ?.)o Antreten zur Schwanzparade. Der Ober-
	        
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