Volltext: Das Antlitz von Verdun

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Der VOeq nach vorn 
beiseite drückt und der Regen wie wolkige Nebel¬ 
fetzen sie niederschlägt. Unaufhörlich wiederholt 
sich dieses Spiel. Oie Straße ist jetzt kaum noch zu 
erkennen. Oer Weg nach vorn führt in die Wüste, 
hie und da laufen noch alte Wagenspuren, aber 
sie zeigen keine bestimmte Richtung mehr, laufen 
durcheinander, kreuzen sich sinnlos, verschwinden 
im Leeren. 
Dort am Waldrand mit den Vaumschatten krie¬ 
chen Menschen. Gebückt tragen sie etwas, mühen 
sich mit unförmigen Lasten. Sie schleppen, sie 
zerren, schleifen ihre Bürde über den Boden, legen 
sie ab. Stapfen dann davon und lassen die Nlum- 
pen, die sie brachten, zuhauf liegen. Eine Leichen¬ 
sammelstelle. Oer Tod hockt am Wegrand und be¬ 
schaut seine Opfer. Sie sollen ein Grab finden, 
diese toten Soldaten, und nicht vergessen werden 
in den Trichterwüsten. Deshalb brachte man sie 
hierher. Sn der Nacht werden die Wagen der Sa¬ 
nitätskompanien diese Toten holen. Oder die 
Nolonnen werden sie mitnehmen, die eine Kuhre 
Munition brachten. 
So liegen die Toten, einsam. Und der Regen 
rinnt. Unendlich fern schon scheint es, daß sie ein¬ 
mal wache Menschen waren. Wie sie so daliegen.
	        
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