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Die Einleitung zur Schlacht beginnt.
Dazwischen kurze harte Kommandos: „Achtung,
rechts ran, Artillerie." Schwerfällig, holpernd, quiet
schend rasselt die Artillerie voraus, Geschütz hinter
Geschütz. Eintausendzweihundertfünfundzwanzig Ge
schütze werden in diesen Nächten in Stellung ge
bracht. Hundertzweiundfünfzig Minenwerfer folgen.
Sie sollen die vorderste französische Stellung sturm
reif trommeln und vom Erdboden vertilgen.
Tagsüber ruht fast jeder Verkehr auf den
Straßen. Der Gegner hat ja so gute Ausguckmög
lichkeiten von der Höhe seiner Festungswerke. Von
Douaumont aus kann er jeden einzelnen Mann,
jedes einzelne Gespann drunten in der Woevre-
Ebene erblicken, selbst jetzt, da alle Anmarschstraßen
mit Schilfmatten abgedeckt sind. Die deutsche Feld
gendarmerie ist ständig unterwegs und sorgt, daß
jede Kolonne und jeder Truppenteil, der sich tags
über auf der Straße bewegen muß, möglichst im
Schutze dieser Schilfmasken bleibt. Auf der Klein
bahn, die von Montmedy nach Verdun führt, herrscht
ständig Hochbetrieb. In tiefgebauten Loren werden
die schweren Mörsergranaten nach vorne in den Wald
von Spincourt gefahren zu den Batteriestellungen.
Und dann sind die Nachrichten-Abteilungen unter
wegs. Hunderte von Kilometern Telephondraht
müssen gelegt werden. Von allen Stäben zur vor
dersten Linie und von den Stäben wieder rückwärts