Volltext: Die Vögte von Perg

„advocatus", während zum 9. 11. bei „Adelbertus Livpoldi marchionis filius" 
ausdrücklich „Advocatus noster" steht. 
2. Wenn in obigem Gabbrief um Gecendorf unter dem Geber „Adelbertab 
advocatus" der Adelbert de Per g e gemeint wäre, so müßten unter den Zeugen 
doch einige derselben als Pergische Gefolgmannen sich dokumentieren, was 
aber durchaus nicht der Fall ist. Zudem stellt im Totenbuch von Kloster- 
neuburg beim 25. 3. „Adelheidis marchionissa, liec tradidit Gezendorf" — damit 
kann doch nur obige Adelheid prior coniux Adalbert! advocati gemeint sein, 
wenngleich dieser nie Markgraf war. 
3. Schließlich ist auch anderwärts, Nr. 40 des Cod. von Klosterneuburg, 
eine Adelheid als -j- Gattin des ,,Adelbert marchionis Liupoldi filius" 
dokumentiert. 
4. Hat der Codex von Klosterneuburg immer nur die Ausdrücke: 
„Adalbertus marchionis filius, advocatus noster" — oder nur „marchionis 
Liupaldi filius" — oder nur „Adalbertus advocatus"; dann nur "Adalbertus de 
Perge", aber nie: „Adalbertus de Per (je, advocatus noster". 
Schließlich möchten wir noch zu dieser Frage der zwei Frauen des 
Markgrafensohnes Adalbert — über welche die Babenbergischen Historio- 
graphen, besonders was die zweite anbelangt, so strittig und im unklaren 
sind — eine Vermutung auszusprechen uns erlauben. Was geschah mit des 
Markgrafensohnes Adalberts Witwe Sophia? Die Babenberger-Chronisten 
schweigen liber dieselbe. Sollte sie nicht vielleicht in zweiter Ehe den Adalbert 
de Perge geheiratet haben, der dadurch „Cognatus" der Babenberger-Brüder 
Liupolds IV. (V.) und Heinrichs wurde? Die Stiftung von Zwetl soll aller¬ 
dings schon im Jänner 1138 stattgefunden haben — etwas kurz nach dem 
9. 11. 1137, um an eine so rasche Wiederverheiratung der Witwe Sophia zu 
denken. Der Tag der feierlichen Einweihung in Zwetl. an dem sich die 
Gesippten des Markgrafen, darunter auch der von Perg, in Zwetl sammelten, 
kann auch zu einer späteren Zeit des Jahres 1138 anzusetzen sein und dann 
mag Adelbert de Perg bereits die Witwe Sophia geheiratet haben und Gesippe 
des Markgrafen gewesen sein. 
Zum Schlüsse erübrigt mir die angenehme Pflicht, sowohl 
dem löblichen Präsidium und dem Verwaltungsrate des Museums 
Prancisco-Garoliiium für die gefällige Aufnahme dieser Ab¬ 
handlungen als auch dem Herrn Landesarchivar Dr. Zibermayr 
für manche wertvolle Winke und für die günstige Beurteilung 
meiner Arbeit den herzlichsten Dank abzustatten.
	        
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