Volltext: Hegels Leben, Werke und Lehre. [8. Band. Zweiter Theil] (8,2 / 1901)

Die griechisch-römische und die alexandrinische Philosophie. 1089 
zu ihr (imotpo«^), besteht in dem Anschauen Gottes und ist der Geist 
(voö?), aus dem die Fülle der Ideen oder reinen Gedanken (Xc/fot) 
hervorgehst die intelligible Welt, die nicht bloß in sich sein, sondern 
aus sich heraustreten und sich verkörpern will. Dieser Wille zur und 
diese Energie der Verkörperung ist die Weltseele, aus der die einzelnen 
Seelen hervorgehen; die körperliche Welt ist die veränderliche und 
materielle Welt, die Materie ist das Element der Veränderung, der 
Unbestimmtheit und des Sichselbstentgegengesetztseins, darum der Grund 
aller Hemmung, alles Mangels und Mangelhaften, auch des Bösen, 
daher die Nothwendigkeit der Ueberwindung des Bösen durch die 
Energie der Tugend, was die Gnostiker zu wenig erkannt haben/ 
2. Porphhrius und Jamblichus. 
Porphyrius (Malchus) aus Tyrus (st 304 n. Chr.), der das 
Leben des Plotin, seines Lehrers, als das eines Wundermannes ge 
schrieben und dessen Werke herausgegeben hat, und Jamblichus aus 
Chalkis in Syrien (st 333 n. Chr.), den seine Schüler den göttlichen 
genannt haben, der das Leben des Pythagoras als das eines Wunder 
mannes geschrieben hat und die Schrift über die Mysterien der Aegypter 
verfaßt haben soll, hätten nicht kurzweg zusammengestellt werden sollen, 
wie Hegel um der Kürze willen gethan hat. 
Porphyrius ist der bedeutendste, philosophisch und kritisch gerichtete 
Schüler des Plotin, während Jamblichus, der Begründer einer zweiten 
Stufe der neuplatonischen Philosophie, nicht mehr auf die Reform, 
sondern nur noch auf die Restauration des Heidenthums, gleichsam 
mit Haut und Haaren, bedacht ist und an die Stelle der Philosophie 
die Magie und Theurgie treten läßt/ 
3. Proklus. 
Proklus (412—485 n. Chr.), der Sohn lyrischer Eltern aus 
Xanthus, einer Stadt, deren Schutzgottheiten Athene und Apollo waren, 
ist in Constantinopel geboren und, nachdem er in Alexandrien Philo 
sophie und Rhetorik studirt hatte, mit zwanzig Jahren nach Athen 
gegangen, um die Platoniker Syrian und Plutarch zu hören. Sein 
Leben hat Marinus in derselben Art beschrieben, wie Porphyrius das 
des Plotin, und Jamblichus das des Pythagoras; er war der Nach 
folger des Proklus im Scholarchat der platonischen Schule zu Athen. 
(485 n. Chr.). 
* Ebendas. S. 36—60 (S. 56 u. 58). — 2 Ebendas. S. 60 u. 61. 
Fischer. Gesch. d. Philos. VIII. N. A. 
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