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Schloßkapelle mehrere Messen:1) Amt und Predigt am
Tage der Kirchweihe, zu jeder Quatemberzeit ein Re¬
quiem, je eine Messe innerhalb der Oktave des heiligen
Sebastian (20. Jänner), infra trigesimum (assumptionis)
B. Mariae V. inclusive, infra octavam omnium fldelium
defunctorum und in der Oktave des heiligen Nikolaus
(6. Dezember). Hiefür wurden die Interessen von 300 fl.
verwendet, die auf dem Jodlbauerngute in Obersunzing
lagen; wenn diese nicht hinreichten, konnten 2 Güter in
Buch herangezogen werden. Die Stiftung hatte nach dem
Tode des Freiherrn Wolf Siegmund zu beginnen. Dieser
erfolgte am 26. Juni 1683.2)
8. Grundherrschaften in Moosbach, Weng und
Mining.3)
a) Güter des Kastenamtes Burghausen.
Dem Kastenamte Burghausen4) unterstanden im
16. Jh. in der Pfarre Moosbach die Widern, 1 Drittel¬
hof, 4 Viertelhöfe, 1 Fünftelhof,; 5 Achtelhöfe, 3 Sölden
mit 4 Beunten. Mit diesen Gütern waren 27 Felder
verbunden; davon umfaßten 17 Felder 116 Länder. Der
größte Ackerbesitz war bei den Gütern der Ortschaft
Winden: den vereinigten Harrer- und Tuschlgütern (35),
dem Mathesgut (30) und dem Rotenstummergut. Für
den Anbau der Felder waren 23 Schaff, 61/* Metzen,
18 Vierling Braunauer Maß notwendig, wobei 1 Schaff zu
9 Metzen gerechnet ist. Die Gattung des Getreides war
Kornj Weizen wurde hier gar nicht gebaut. Dazu kamen
31r/2 Tagwerk Wiesen nebst einer Wiese von unge¬
nannter Größe und 9 Tagwerk Holzgründe. Die im Urbar
angeführten 11 Baumgärten enthielten nur 52 nutz-
1) Abschrift nach dem Original in Moosbach im Pf. Hb.
Mining Fol. 45 45'-47.
2) In Mining begraben.
") Über die Besitzungen der Grundherrschaften Fraunstein,
Sunzing, Mamling und Wasen vgl. die vorausgehenden Abschnitte.
4) Nach dem Urbar des Kastenamtes Burghausen 1581. Vgl.
Beilage I.