Volltext: Anton Obermüller

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Und nun kam die Zeit, wo es Abschied nehmen hieß 
vom trauten Heimatsorte und den welligen Hügelketten des 
Hausrucks, um die weite Wanderung — damals gab es in 
unseren Gegenden noch keine Eisenbahnen — nach Salz¬ 
burg anzutreten, entgegenzugehen einem ungewissen Ge¬ 
schicke unter fremden Leuten. Doch der beherzte Toni scheute 
nichts und fand im schönen Salzburger Lande bald mild¬ 
tätige Herzen, die sich seiner in jeder Weise annahmen und 
ihm über manche Fährlichkeiten hinweghalfen. Die Fremde 
ließ den Trieb der Selbständigkeit in Dir erwachen und 
legte in Dich den Grund zum festen, energischen Handeln. 
Die schönste Zeit des Studenten sind ohne Zweifel die 
Ferien. Mit tausend Plänen kehrt er in die Heimat zurück. 
Die wenigsten jedoch kommen zur Ausführung. Damals 
verwaltete Franz Xaver Lentner, ein Sohn der Stadt 
Schärding, das pfarrliche Amt in Hohenzell. Gastlich be¬ 
herbergte er während der Ferien seine Neffen, so daß im 
Orte sich bald ein lustiges Treiben von übermütigen Stu¬ 
denten entwickelte. Die freundschaftlichen Bande, die hier ge¬ 
schlossen wurden, blieben auch im späteren Leben bewahrt 
und gerne fanden sich die Jugendfreunde in Deinem Pfarr- 
hause zu Feldkirchen auf Besuch ein. 
Nach Beendigung der Gymnasialstudien erfolgte im 
Jahre 1856 die Übersiedlung in das bischöfliche Priester¬ 
seminar in Linz. Auch hier war Dir alles fremd. Denn 
Du warst unter den 15 Kandidaten der einzige Salzburger 
Student. Doch schnell verliefen die Jahre des theologischen 
Studiums und am 31. Juli 1859 weihte Dich in der 
Domkirche zu Linz Bischof Franz Joses Rudigier zum 
Priester. Und Du hattest nun das Glück, kurze Zeit dar¬ 
auf in Deiner Heimat zur Freude Deiner Angehörigen 
und Verwandten das erste heilige Meßopfer feiern zu 
können.
	        
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