Volltext: Schwand im Innkreis

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gebraten, rochen es andere Franzosen, stürzten herein 
und wollten es davontragen. Aber der eine Franzose 
schilderte ihnen so eindringliche die Not, daß das Fleisck 
den Gannkenten blieb. 
3. Beim Kästner in Holz fanden die Franzosen, 
als sie den Hos besetzen wollten, eine aufgebahrte 
Leiche vor. Sofort verließen sie den Hof und kamen 
nicht wieder. (Vergl. „Rieder Heimatkunde". 19. Bd- 
S. 158.) 
Auch vom Gasthaus in Rotenbnch wird eine 
Sage über die bestraste Verrätern eines Maurers ans 
der Franzosenzeit (1809) erzählt. Der Wirt hatte sein 
Vermögen einmauern lassen und den Platz durch ein 
Bild verdeckt. Der Maurer verriet ihn, Doch der 
französische Offizier ließ den Angeber mit 25 Stock- 
streichen bestrafen. (Ebendort, S. 157.) 
Die Nachrichten über das Wüten der P e st in die¬ 
ser Gegend sind sehr spärlich. Nahe dem Filzmoser- 
Gut in der Gemeinde Neukirchen befindet sich eine 
Kapelle als ältestes Zeichen des alten großen Pestfried^ 
Hofes. Eine halb zerfallene Tafel kündet noch das 
furchtbare Ereignis. Mitten in einem ziemlich großen 
Gehölz lag der Friedhof und bis vor etwa 100 
Jahren standen noch die letzten Säulen und Grab- 
treuze. Heute sind Wald und Friedhof verschwunden. 
Die Sage erzählt, daß Schwand damals ganz ausge- 
storben sei. Fvemd>e hätten es neu besiedelt. (Rieder 
Heimatkunde. 19. Band, S. 165 f.) Ein Blick in un¬ 
sere Familiengeschichte zeigt uns die Unrichtigkeit 
dieser Angabe. Wohl aber sehen wir, daß 1760 beim 
Göpperl in Siebenmeiern und beim Schmied in Weil' 
hart Tiroler Familien sich ansiedelten, da die Bewoh¬ 
ner dieser Höfe infolge der Pest ausgestorben waren. 
In das „Agendenbuch" (Bl. 46 ff.) sind auch 
Beispiele eingetragen, daß das „Unserer Lieben 
Frauen Bild sich gnadenreich zu erzeigen ange¬ 
fangen im Jahre 1669, nachdem es in das neue, wie 
jetzt zu sehen, Altärlein ist transferiert (= übertra¬ 
gen) worden". Es werden einzelne Gebetserhörungen 
angeführt. (Vergl. Brannauer Heimatkunde. 23. Bd., 
<ä>. 49 f.) Das Bild dürfte nicht mehr vorhanden fein! 
Die S agenwe kt ist auch im Weilhart ebenso
	        
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