Volltext: Mundartliche Dichtungen

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y. Da im l] 
(1872.) 
Gar gscheit bist, mei Lippl, Wia gut is's, daß 's Dummsein 
und gratn hast guat; koan Schmerzen nöt macht, 
's is schad um den Leibschadn, sunst schreiädst und pläradst 
denst trägst untern Huat. durchaus Tag und Nacht! 
Und erst wanns ü Sündt wa, 
wärs aus und wär gschegn: 
Du kriagädst von Himmel 
nix zhern und nix zsegn! 
10. Gleichnus. 
(9. September 1898.) 
„Wer arbät't, soll aufstehn!" — A Nuß kennt ma guat, 
A ganz guadä Rat! wann mas auslesen tuat; 
Wer d' Bötthüll nöt auslaßt, gehts nöt gern aus da Hüll, 
kimmt überall zspat. is's mitn Kern a nöt viel! 
11. Frag not lang! 
Mensch, frag nöt lang, sunst bist petschiert, 
weilst do dös Wahr' nöt inna wirst; 
und trägst ä d' Antwort nöt i dir, 
gehst mit der Fragerei leicht irr: 
D' Welt hat an windvadrähten Gang, 
drum frag nöt lang! 
Fragst öppat, was di treibt in' Löbn, 
so wirst da selm koan Antwort göbn, 
und gibst dar oani, denkst da zglei: 
Das sag i nöt, — da wärs vorbei, 
da würd mir selm und andern bang, 
drum frag nöt lang! 
‘) Lippl — Philipp. Der Name wird gerne gebraucht für einen 
einfältigen Menschen.
	        
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