Volltext: Mundartliche Dichtungen

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Drauf, lög i mi niedä, 
sinnier aft und träm, 
awä nia Han i groat'U), 
daß ä Diab eppä käm. 
Und wagät si oanä, 
der findtät wohl nix, 
als ä Haus ahni Geld 
und an Bügel voll Wix. 
Ä so sän mä gstöllt, 
und drum gfreut mi meinLöbn; 
mir kann's bei dä Nacht 
und bein Tag nix agöbn. 
Heunt bin i mehr wiedä 
bein Aubächl gwön, 
und heunt kumm i gar 
vo den Gang ämal z'rödn. 
I trumpft) so dähi, 
und nöbn meinä da Hund, 
und kemmän schen langsam 
zun „Wögerbaurngrund". 
Da Wögmachä gögnt mär, 
ä fleihigä Mann: 
„Jatzt schauns Eahnä", sagt ä, 
„dö Wirtschaft da an! 
Dö GräbnwasenH segns 
nöbn ä Gloas hin und hi, 
ä Schandt is's, so wahr i 
dä Brunnfränzel bi. 
So liengäns schan da 
seitn Auswärts^ beinand, 
und koan Baur, der si rührt, — 
hätts so schen bei dä Hand! 
Bon Markt führt ä Mist aus 
und ftrabelt5) därnah, 
und den vor dä Nasen, 
den kimmt ä nöt nah! 
Bon Markt is ä recht, 
wann 'n fortjagt dä Wind, 
und den schwären, der d a liegt 
den schen laßt ä hint! 
Heunt kimmt där Inspektä, — 
der geigt uns gen auf! 
Dä Gmoan blüaht än Abzug 
und 's Auslachä drauf!" 
„A geh", sag i, „Fränzel, 
so schiach wirds nöt wern; 
da röd i schan selbä 
nu zerst mit den Herrn!" 
Dä Wögmachä geht 
und iatzt schau i's erst an 
dö Gschicht auf dä Straßen, — 
sunst han i's nia tan. 
Dö Haussen sän grean 
und so foast wiar ä Wies, 
wanns oanä guat düngt hat 
und 's Groamätheugn") is. 
Schen zodäU) und buschät, 
alls kraupt8) sie, — nan wia! 
I sag zu mir selbä: 
„Das siagt mä ja nia!" 
Und Bleamärl, dö schönsten, 
dänöbn dä feinst Klee, — 
dä Kimm bämt si auf 
und dä Krenn steigt in d' Höh. 
*) Groat' t — nachgedacht. — Trumpfen — ziellos dahin¬ 
gehen. —- 3) Gräbnwajen — Graspolster im Straßengraben. — 
4) Auswärts — Frühling. — s) Strabeln — hastig darnach greifen. 
— 6) ’s Groamätheugn — Grummeternte. — ') Zodät — zottig. 
— 8) Kraupt s i — sich breitmachen.
	        
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