Volltext: Mundartliche Dichtungen

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V. Rumpelkammer. 
1. An Pfarrer IL, 
der ein von einem weißgekleideten Mädchen vorzutragendes Gelegenheits¬ 
gedicht verlangt. 
(9. Mai 1891.) 
Mein liabä Herr Bruadä, 
was muatens mä zua! 
Mir, — der i in Hochdeutschen 
gar nix mehr tua? 
Und gar nu was söttäs! 
Das muß i schau sagn: 
mir liengan döselbingä 
Gschichten in Magn: 
Triunf-Vögen und Musi, 
's Saldatn-Mändelgspiel 
und geltn ä dö weißkloaten 
Madeln nöt viel. 
Manns auffagät wern, 
schaut ä niadär und denkt: 
„Dös Reimsprüchel hättn mä 
den Dirndel gern gschenkt! 
Mä herts nöt, västeht nix 
und stöckä bleibts ä 
und lobn muaß mäs do, 
weils bän Öltern aus wä. 
Und was si dös Frätzel 
aft einbildt dänah — 
und wia si sö dräht, 
gehts nu halbwögs guat a. — 
Nän, nän! Liabär Amtsbruadä, 
lasiens mi aus; 
denn, wollt is väsuachä, 
würd denät nix draus! 
A Glögnätsgedichtel 
kimmt freili leicht zstand, 
just d' Glögnät muaß recht sein, 
sunst weigert si d' Hand. 
Dä Lassingsi is da 
und dä Gugitzäsi schreit; 
dös is dö recht Glögnät — 
und — 's Bründl nöt weit! 
si L a s s i n g — Frühling. — si Gugitzä — Kuckuck.
	        
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