Volltext: Mundartliche Dichtungen

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Vorwort. 
Hanrieder ist mit Stelzhamer der bedeutendste Mundart¬ 
dichter Oberösterreichs. Der Großteil seiner Dichtungen ist in der 
Sammlung „Aus da Hoamät" erschienen. 
Die Herausgeber dieses Bandes waren nun bemüht, 
die mundartlichen Schätze aus dem Nachlasse des Dichters 
dem Volke Oberösterreichs zugänglich zu machen, das sind die 
„Schwänke", ,,D' Extrastubn", „Ön Adam seine Narreteiän", 
„'s zweite Mühlviertla Mahrl". Dazu kommt noch der bäuerliche 
Küchenroman von der „Knödlwirtin" mit den Bildern von Michl 
Pointner (gestorben als Benefiziat in Bad Ischl im Jahre 1917). 
Dieser Schwank war seit vielen Jahren vollständig vergriffen. 
Die dramatische Kunst Hanrieders zeigt die Posse „Da Stöfflbaur" 
oder: „Einen Tag Bürgermeister", die bei Aufführungen ihre 
Wirkung gewiß nicht verfehlen wird. 
Besonderen Wert legte Hanrieder auf den sogenannten 
„R e i m w e ch s e l" mit Maria Fischer in Urfahr, deren Verse 
er den seinen als ebenbürtig bezeichnete. „Wie les' ich mit Weh¬ 
mut wieder die neckischen Wechsellieder — ich habe sie oft gelesen 
— sie war doch ein geistvolles Wesen." Die Freude, die Han¬ 
rieder an diesen Gedichten hatte, wird sich gewiß auch allen 
Lesern mitteilen. Der „Reimwechsel" gehört zu den schönsten 
Dichtungen unserer oberösterreichischen Literatur. 
Wie wir vor zwei Jahren dem Dichter am Pfarrhause zu 
Putzleinsdorf ein steinernes Denkmal errichtet haben, so wollen 
wir mit dieser Ausgabe unserem Hanrieder ein im Volke fort¬ 
lebendes Denkmal setzen. Es fei an die Worte Edward Samhabers 
erinnert, mit denen er die Frage, was wohl Hanrieder beim 
Anblick der Gedenktafel am Pfarrhaus zu Putzleinsdorf sagen 
würde, beantwortet hat: 
„In Gotts Nam, wanns sein muaß . . . 
An himmlischen Gruaß 
und an Dank für den 
Stoan an der Wand . . . 
Aber gfreun tuät's mi mehr, 
wann i so her, 
daß meine Gsangln 
fortlöbn im Lan d."
	        
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