Volltext: Zwischen Lens und Scarpe [28/I. Teil] (Band 28 I. Teil / 1929)

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von Arras heraufkommenden und den in Arnulf-Süd vorfühlenden und 
berennen die beiden hartnäckig sich wehrenden Widerstandsnester am 
„Fellenkeller" und „Schwabentunnel" (Gefechtsstand Arnulf-Nord). 
Kurz nachdem Vizefeldw. d. R. B o r ch e r d i n g mit den letzten oer- 
fügbaren Reserven zur Unterstützung vorgeeilt war, schien es, als ob der 
Kampf vorn zum Stehen gekommen fei. Doch nur für kurze Zeit. Schon 
bald konnten Lt. d. R. Heinecke und Lt. d. R. Richter, die trotz 
des dichten Feuerhagels und zunehmender Verluste mit ihrer uner- 
schrockenen Mannschaft am Felsenkeller aushielten, dem K.T.K., Hptm. 
Schmidt-Eberstein, melden, daß im Norden der Gegner weit über 
die 3. Linie, im Süden über die Straße Lens—Arras vorgestoßen sei. 
Gleich darauf zeigten sich auch die ersten Tellerhelme zwischen der 3. Linie 
und der Zwilchenstellung sowie östlich der Straße Arras—Lens. Sofort 
werden die beiden im Felsenkeller als letzte Reserve des K.T.K. befind- 
lichen M.G. unter Vizefeldw. E r d m a n n (3. M.T./Res.Ins.Rgt. 263) 
an den beiden Ausgängen in Stellung gebracht und schmettern ihre 
Garben in die vorgehenden feindlichen Schützenlinien. Jedoch kaum 
in Tätigkeit getreten, werden sie bemerkt und aus der Nähe von unsicht- 
baren Gegnern mit einer Unzahl Handgranaten zugedeckt. Die Bedie- 
nungen haben schwere Verluste an Toten und Verwundeten. Die Mann- 
schaften der in der Nähe des Felfenkellers stehenden Nahkampfgeschütze 
wollen gleichfalls in den Kampf eingreifen, doch die Geschütze sind durch 
Volltreffer unbrauchbar geworden, und ihrer Bedienung bleibt nur Kara- 
biner und Handgranate. Bald schweigt das eine M.G., dann auch das 
andere. Melder eilen noch einmal zum Regiment. Unverrichteter Dinge 
kommen sie zurück mit der Hiobsnachricht, daß vor der Zwischenstellung 
gleichfalls Engländer liegen mit Front nach Osten und Westen. In diesem 
Augenblick reißt auch die Verbindung mit Lt. d. R. Leidig ab. Ein- 
geschlossen! Wieder kommt der Engländer näher. Der Westausgang ist 
inzwischen zerstört worden, aber der Gegner dringt nicht ein. Eine Stunde 
lang wird der Nordausgang weiter verteidigt. Vielleicht kommt doch noch 
Hilfe. Die Zahl der Toten und Verwundeten steigt, fast zwei Drittel der 
Besatzung sind bereits kampfunfähig. Die beiden Ärzte und ihre Gehilfen 
leisten wie jeder in voller Hingabe ihr Äußerstes. Noch arbeitet die Be- 
obachtung am Nordeingang. Mit aller Wucht richtet der Engländer jetzt 
feine Angriffe gegen dieses letzte Ausfallstor. Einzeln arbeitet er sich von 
Trichter zu Trichter heran. Jedesmal, wenn einer von drüben aufschnellt, 
begleiten ihn die Handgranaten seiner Kameraden und decken seinen 
Sprung. So kommt er näher, immer näher. Lt. d. R. H e i n e ck e muß
	        
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