Volltext: Die Hölle von Gallipoli

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ES ist gut so. Eö ist gut, daß sie nicht kommen, denn jeder 
gewonnene Tag hebt die Widerstandskraft. Unter ziel 
bewußter, energischer Führung werden die primitiven 
Festungswerke immer mehr ausgebaut und verstärkt. 
Immer und immer wieder beschäftigt die Verteidiger die 
eine Frage: Warum kommt der Feind nicht, warum zögert 
er? Es muß ihm doch genau so gut bekannt sein, daß jede 
Woche, jeder Tag, ja jede Stunde des Zögerns die Kampf 
kraft von Mannschaft und Material aus den Forts erhöht. 
Heute kennen wir den wichtigen Grund: nicht nur, daß 
sich die Herren am grünen Tisch in London nicht einigen 
konnten, sondern das mächtige England hatte damals auch 
nicht genügend Schiffe zur Verfügung, um sich für einen 
Flottenangriff vorzubereiten. Der Sieg des Kreuzer- 
geschwaders des Grafen Spee vor Coronel fuhr den Eng- 
ländem schwer in die Glieder. Das stolze Kreuzergeschwader 
war wieder verschwunden, und niemand konnte voraus 
sagen, wo es auftauchen, welche Stützpunkte Englands es be 
drohen werde. An allen gefährdeten Punkten mußte Albion 
seine Schiffe konzentrieren, während die „große Flotte" 
durch die deutsche Heimatsiotte gebunden war. Dann kam 
die Falklandschlacht und der Opsertod des Grafen Spee und 
seines Geschwaders. Nicht umsonst sind diese Helden in den 
Tod gegangen, denn ihrem Wirken ist es hauptsächlich zu 
verdanken, daß die Dardanellen damals nicht überrannt 
wurden, was katastrophale militärische und politische Folgen 
gezeitigt hätte. 
So herrschte denn vor den Dardanellen zunächst noch 
eine idyllische Ruhe. 
Einige hundert Meter vom Fort Hamidie entfernt, liegt 
in der Bucht von Dardanos das Linienschiff „Messudieh" 
verankert. Ein Veteran ist die „Messudieh", schon 1874 erbaut, 
ist längst nicht mehr seetüchtig, auch die schweren Geschütze
	        
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