Volltext: Die Hölle von Gallipoli

Auf dem asiatischen Ufer werden die Beobachtungsposten 
verstärkt. Von dort läßt sich die Südspitze mit dem Strand 
vor Sed ul Bahr am besten übersehen. Nichts Verdächtiges 
ist wahrzunehmen, aber auch gar nichts. 
Flieger kreisen trotz der starken Abwehr ständig über dm 
feindlichen Stellungen, gehen tief herab, um alle Einzel 
heiten auf der Platte festzuhalten. 
Nacht für Nacht ziehen Schleichpatrouillen und Horch 
posten aus, gelangen bis zu den vordersten Gräben. Aber 
auch sie können nur das gleiche melden: die Gräben voll 
besetzt, Feuerschein leuchtet aus den hinteren Stellungen, 
überall der übliche Grabenlärm. 
So ist es an der Südfront, so bei Aribunu und Anaforta. 
Fieberhaft arbeitet die türkische Armee, um die letzten Vor 
bereitungen zum entscheidenden großen Schlag zu treffen. 
Hunderte von Fäusten packen an, um die schweren neu ein 
getroffenen Geschütze auf die steilen Höhen zu bringen. 
Größer und größer werden die Munitionsbestände. Bald ist 
es so weit. 
Der Gegner zieht ab 
e^^er 19. Dezember unterscheidet sich kaum von den vorher- 
«^/gegangenen Tagen: die gleiche schwache Feuertätigkeit 
der Artillerie, das gewohnte Knattern der Gewehrschüsse aus 
den Gräben. Gegen Mitternacht verstummt der Gefechts 
lärm. Nur hin und wieder kracht eine Handgranate oder eine 
Gewehrkugel pfeift durch die Stille. Wolken ziehen ihres 
Weges. Nur selten lugt der Mond zwischen ihnen hervor 
und übergießt die zermarterte Erde Gallipolis mit fahlem 
Silberlicht. Still wird es in den feindlichen Gräben. Stille 
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