Volltext: Die Hölle von Gallipoli

2 Stfjoen, Gallipoli 
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Sie kommen! 
Wochen verrichten die Beobachtungöposten auf den 
Forts der Dardanellen Nacht für Nacht ihren ein 
tönigen Wachdienst, suchen mit den Scherenfernrohren die 
Einfahrt ab, spähen in das Dunkel des Agäischen Meeres. 
Die Batterien sind stets schußbereit, Strahlenbündel der 
Scheinwerfer erleuchten taghell die schmälste Stelle der 
Meerenge bei Kilid Bahr, wo einige bescheidene Reihen von 
Minen unter der Oberfläche ihrer Opfer harren. 
Die Wachsamkeit darf keinen Augenblick erlahmen, wenn 
die Augen auch noch so schmerzen und vor Überanstrengung 
tränen, denn wie leicht könnten sonst die mächtigen Schiffe 
Englands in dunkler Nacht ohne Kriegserklärung die Forts 
überrumpeln und durchbrechen. 
Der erste Lichtschimmer des anbrechenden dritten Novem 
bers rötet den Osten, gleitet über die träge dahinfließenden 
Wasser der Dardanellen und ihre Ufer. In blauvioletten 
Dunst gehüllt liegen die zerklüfteten Höhenzüge von Galli- 
poli. Leichte Nebelschwaden wallen über der stillen See, zer 
fließen. Immer klarer wird die Sicht, immer weiter können 
die Wachposten in die Ferne hinausspähen. Da haften ihre 
Blicke plötzlich an Rauchfahnen und Mastspitzen von Kriegs 
schiffen. Wie oft sind sie in letzter Zeit zu beobachten gewesen, 
diese Mastspitzen und qualmenden Rauch ausstoßenden 
Schornsteine der englischen Schiffe, die vor der Einfahrt 
aus und ab dampften. 
Heute scheinen sie näher heranzukommen als sonst, acht 
große Schiffe und einige Torpedoboote. Jetzt beträgt die 
Entfernung nur noch sechzehn Kilometer, und da blitzt es 
auf den Kolossen plötzlich aus, mit tiefem Brummen sausen 
die ersten schweren Granaten heran. Überall auf den Außen- 
sorts — auf Sed ul Bahr, Kum Kale und Orhanie —
	        
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