Volltext: Die Hölle von Gallipoli

russischer Funkspruch durch den Äther: „Von Odessa. 
Krieg hat begonnen. Kanonenboot Kubanetz ist gesprengt, 
Kriegsschiff geht im Hafen von Odessa und sprengt 
Schiffe." 
Es waren die Torpedoboote „Gairet" und „Muavenet", 
denen es gelang, unbemerkt in den Hafen von Odessa hinein 
zusteuern. Als „Goeben" beim Morgengrauen vor Sewasto 
pol erschien, fand sie natürlich die Festung gefechtsbereit, die 
auch sofort das Feuer eröffnete. „Goeben" bombardierte die 
Werke, sandte einige Salven zu der auf der Reede vor Anker 
liegenden russischen Flotte und versenkte dann den Minen 
leger „Pruth", der, von Jalta kommend, vergeblich versuchte, 
Sewastopol zu erreichen. Gleichzeitig hatten die Kleinen 
Kreuzer „Breslau" und „Berk" die Petroleumtankö von 
Novorossisk in Brand geschossen. 
Damit waren die Würfel gefallen. Es gab kein Zurück 
mehr, weder für die Türkei noch für Rußland. Die Bot 
schafter von Rußland, England und Frankreich verlangten 
ihre Pässe und verließen Konstantinopel. 
Mit einem Schlage richteten sich die Blicke der ganzen 
Welt auf die Meerengen und die kleine Halbinsel Gallipoli. 
Noch nie sah die an Kriegen wahrlich reiche Geschichte der 
Welt einen räumlich so eng zusammengedrängten Kriegs 
schauplatz. Noch nie war ein Ringen so stark an dramatischen 
Momenten wie hier, wo Sieg oder Niederlage auf des 
Messers Schneide standen, wo in strategischer und politischer 
Hinsicht für beide Seiten so viel auf dem Spiel stand. 
Noch nie konnten alle Waffengattungen der Marine und 
des Heeres auf einem engbegrenzten Raum in gegenseitiger 
Zusammenarbeit so zur Geltung kommen wie in diesen 
Kämpfen um den Besitz der Dardanellen. Auf der einen 
Seite der Überfluß und die erdrückende Übermacht an 
modersten Waffen und allen Hilfsmitteln. Auf der anderen
	        
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