11
im ird’schen Jammertal«, das gleichsam nach Pech und Schwefel
riecht, trillert, pfeift und lacht die: Hölle :
OA.
fprmn
an
Zu seiner Arie »Schweig”, schweig”, damit dich niemand warnt« gaukelt
ihm der Böse allerlei Blendwerk vor, einen wilden Schattentanz der
Geister : >
Kein Wunder, daß der Verblendete übermütig wird und sich ein
Übermaß an diabolischer Pathetik zulegt. Zum mitternächtigen Höllen-
konzert in der Wolfsschlucht vereinigt sich das g-samte Ensemble
der Teufelsstimmen. Das »Uhui® der unsichtbaren Geister gibt einen
Vorgeschmack der zu erwartenden infernalischen Genüsse. Wenn dann
die eigentliche Zeremonie des Kugelgießens beginnt, rinnt uns kalter
Schauer durch Mark und Bein:
a
w— .—
x A je
I ————— A — 6
hd 3 Ge
MA
KL m
——
yanz ähnlich wie später. dem braven Mime, den das Flimmern des
Waldes, das Rauschen der Bäume schreckt. Die Steigerung bis zum
Guß der siebenten Kugel ist hauptsächlich eine musikalisch-koloristische.
Um so überwältigender, wenn auf dem Höhepunkt das schwarze Ver-
hängnis seine imposanten Gewitterthemen entfaltet :
Völlig unberührt von den finsteren Mächten bleibt die reine,
liebliche Mädchensphäre Agathens. Es war vielleicht das größte Meister-
stück des Komponisten,. diese transparente Idealgestalt wahr und
lebensfähig gemacht zu haben. Allerdings, er hat ihr auch das schönste
und vollkommenste Stück seiner Partitur geschenkt: die. unver-
gleichliche E-Dur-Arie; »Wie nahte mir der Schlummer, bevor ich
ihn gesehen«. In dieser Arie ist jeder. Takt ein Höhepunkt. Agathe
singt z. B.: »Welch schöne Nacht!« und zaubert mit der Modulation
und der Melodie alle Poesie. einer lauen Sommernacht in die Seele