Volltext: Der Freischütz [38]

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Weise; sie tragen in satter, saftiger Tönung »Jägerfarbe« auf. Aber 
mit einem Trugschluß zum verminderten Septakkord verdüstert sich 
plötzlich das Bild. Das unheimliche Tremolo der ztreicher und -amiels 
Pochen verkündet nahendes Unheil. Der Allegrosat- exponiert zunächst 
die »finsteren Mächte«, wie sie später Max während seiner Arie um- 
garnen und in der Wolfsschlucht gewittern. Maxens Verzweiflungsrut 
»O dringt kein Strahl durch diese Nächtel« (ebenfalls ein freies 
Zitat aus seiner Arie) 
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leitet die Gesangsgruppe ein, in welcher das Liebesthema der Agathe, 
»süß entzückt entgegen ihm«, Heil und Rettung verspricht. Die Durch- 
führung gehört dem Kampf gegen die finsteren Machte, dem Ringen 
zwischen Himmel und Hölle, Gut und Böse, Liebe und Eigennutz, 
Dur und Moll. Wild bewegte Kampfszenen, dramatisch und symphonisch 
gleich bedeutsam, schildern den Seelenkonflikt und den Zusammen- 
stoß der äußeren Gewalten. Den guten Ausgang der Oper zeigt der 
brausende C-Dur-Schluß der Ouvertüre an. Das ganze Orchester 
stimmt frohlockend in Agathens Liebesjubel ein: »All meine Pulse 
schlagen. .« 
Der thematische Spuk der „finsteren Mächte« erstreckt sich mehr 
oder weniger über die ganze Oper. Das Hauptangriffsziel ist Max, 
dem gleich in seiner Arie gehörig zugesetzt wird. Samiel erscheint: 
sein‘ beklemmendes: Pochen kennt man. aus der Ouvertüre. Eine 
resolute Wendung nach C-Moll — ein ‚verminderter Akkord, heftig 
intoniert von der oben bezeichneten dämonischen Instrumentengruppe — 
führt das packende Allegro-con-fuoco-Thema. ein: »Doch mich um- 
garnen finstere Mächte«, das die Vorstellung magischer Kreise, die 
sich um den Unglücklichen immer enger schließen, höchst anschaulich 
vermittelt: 
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Daß der Verführer Kaspar mit stärkstem musikalischen Teufels- 
werk opperiert, ist nur selbstverständlich. Zu seinem Trinklied ‚Hier
	        
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