Volltext: Männer am Feind

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v. TDelcf, seine )§)er zu weiterem Vorstoß in die Innenstadt 
ansetzen, da erscheint ein französischer Stabsoffizier und bietet 
im Namen des Kommandanten die bedingungslose 
Übergabe von Lille an. Vom Siegesgefühl geschwellt, 
rückt das Regiment in geschloffener Marschordnung am 
Denkmal der Jungfrau von Orleans vorbei zur Präfektur. 
Aus der Ferne klingt zu dem sterbenden Lt. Elsner brausend 
die „wacht am Rhein", der Siegessang der Infanterie, der 
er mit seinen beiden Geschützen — wie es das artilleristische 
Gesetz befahl — in gefährlicher Gefechtskrise „die Bahn 
zum Siege gebrochen" hatte. 
Treue 
Im Frühwinter )0)0 war das westfälische Inf.Regt. )5 
auf der Höhe 304 vor Verdun in Stellung gerückt, Hier war 
es seit dem blutigen Ringen im vergangenen Frühjahr ruhig 
geworden, nur machte sich für die deutsche Besatzung ein 
französischer Stellungsabschnitt außerordentlich störend be 
merkbar. Es war der sogenannte „Backzahn", ein spitz 
winkliger Vorsprung, der den Höhenkamm überschnitt und 
den französischen Beobachtern noch über den „Toten Mann" 
hinweg Einblick bis tief ins deutsche Hinterland gewährte. 
Manche Munitionskolonne und manch ein Trägertrupp waren 
Opfer dieser hier eingerichteten feindlichen Beobachtungs 
stellen geworden. 
Der Divisionskommandeur hatte daher den Entschluß ge 
faßt, diesen lästigen Stellungskeil durch ein größeres Ge 
waltunternehmen zu beseitigen. Zwei geschloffene Kompanien 
und drei ausgesuchte Stoßtrupps des Regiments waren für 
die Durchführung des Unternehmens, an dem sich schon manch 
ein Vorgänger in dieser Stellung vergeblich versucht hatte, 
ausersehen. 
Die Vorbereitungen für den Angriff waren dem Lt. Otto 
w L e g m a n n, einem im ganzen Regiment bekannten Stoß 
truppführer, anvertraut worden, der sich dem Unternehmen 
mit Leib und Seele verschrieben hatte und mit Feuereifer 
an die Arbeit ging. Am 6. Dezember sollte das Unternehmen 
stattfinden, und am r. Dezember führte die Sturmtruppe in
	        
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